Baden-Württemberg: Nachfrage für Lkw-Abbiegeassistenten angelaufen

08. Aug. 2018
Wenige Wochen, nachdem das Land Baden-Württemberg sein Projekt zur Ausstattung von 500 Lkw mit Abbiegesystemen vorgestellt hatte, haben sich schon zahlreiche Unternehmen gemeldet. Dazu gehören die Speditionen Barth aus Burladingen, Brucker aus Aalen, Dischinger aus Ehrenkirchen, Era aus Kornwestheim und Wiedmann & Winz aus Geislingen an der Steige. Projektpartner sind der Verband Spedition und Logistik Baden-Württemberg (VSL) und die Hochschule Furtwangen.
Anfang August lagen dem VSL, der die Anfragen koordiniert und abwickelt, Bestellungen für 180 Geräte vor. „Die Resonanz auf das Programm ist absolut positiv“, sagt VSL-Geschäftsführer Andrea Marongiu gegenüber der Fachzeitschrift trans aktuell.
Zusammenarbeit der Landesverbände von DSLV und BGL
An dem Programm teilnehmen können Flottenbetreiber aus Baden-Württemberg. Die Verbände arbeiten zusammen, so sind auch der VV Württemberg und der VV Baden als Landesverbände des Bundesverbands Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) mit an Bord. VSL-Geschäftsführer Marongiu hält es für wichtig, dass zunächst Lkw-Betreiber zum Zuge kommen, deren Fahrzeuge viel im Stadtverkehr unterwegs sind, wo sie sich die Straße auch mit Radfahrern teilen. „Damit möglichst viele Unternehmen an dem Programm teilnehmen können, ist zunächst eine Deckelung von zehn Fahrzeugen pro Unternehmen vorgesehen“, sagt er. Für sinnvoll hält er es auch, dass Speditionen innerhalb der zweijährigen wissenschaftlichen Begleitung verschiedene Systeme testen, um Vergleiche anstellen zu können.
Das Programm bietet drei verschiedene Nachrüst-Lösungen, die der VSL zuvor mit der Hochschule Furtwangen evaluiert hat. Das sind die Systeme Magic Watch MWE 4004 beziehungsweise Perfect View von Dometic und Corner Eye von Orlaco.
„Bei der Verbandsaktion werden wir jetzt erst einmal die verfügbaren Systeme testen und dann entscheiden, in welcher Form eine Nachrüstung erfolgt“, sagt Wiedmann & Winz-Geschäftsführer Dr. Micha Lege. „Wir nehmen das Problem sehr ernst und haben schon in der Vergangenheit immer wieder Schulklassen eingeladen, um am Lkw das Problem mit dem toten Winkel zu demonstrieren.“ Aus diesem Grund bestelle er seit diesem Jahr den Actros mit dem Abbiegeassistenten.
Den Auftakt machte die Spedition Brucker aus Aalen, die einen Mercedes-Benz Actros umrüstete. „Die Sicherheit unserer Fahrer und aller Verkehrsteilnehmer hat für uns höchste Priorität. Daher haben wir uns der Aktion sofort angeschlossen“, erläutert Geschäftsführer Dr. Stefan Brucker. Das Programm sieht vor, dass Unternehmen einen Eigenanteil von 333,32 Euro pro System sowie den Einbau tragen. Die restlichen Mittel kommen von der öffentlichen Hand, insgesamt hat das Programm ein Volumen von 666.000 Euro.