Aberwitzige Folgen: IHK kritisiert Dobrindts Mautpläne

14. Juli 2014
Die Industrie- und Handelskammer München und Oberbayern (IHK) kritisiert die Mautvorschläge von Bundesverkehrsminister Dobrindt aufs Heftigste. Anders als die von Horst Seehofer während des Wahlkampfs geforderte Ausländer-Maut für Autobahnen sehe Dobrindts Modell vor, Bundesstraßen und selbst Gemeindestraßen einzubeziehen. Christian Klotz, Vorsitzender des Handelsausschusses der IHK, befürchtet demnach „aberwitzige Folgen“ für die bayerischen Grenzregionen. So müssten beispielsweise Pendler aus Salzburg, die täglich die deutschen Bundesstraßen B20 und B21 nutzten, in Zukunft Maut bezahlen. Selbst eine Fahrt Richtung Salzburger Krankenhaus, so die IHK, würde für Österreicher zusätzlich Geld kosten, sobald ein deutscher Straßenabschnitt genutzt würde. „Unser Einzelhandel und Tourismus leben zur Hälfte von Österreich. Man kann sich vorstellen, was passiert, wenn das wegbricht“, sagt Klotz. Er rechne mit schweren Nachteilen für den Einzelhandel in Freilassing, Bad Reichenhall, Rosenheim, Traunstein, Garmisch-Partenkirchen und München. Ähnliche Befürchtungen habe man auch, was den Tourismus in den Grenzgebieten betreffe. „Wenn man diese drohenden Einbußen mit der Maut verrechnet, ist es fraglich, ob das ganze Modell überhaupt Sinn hat“, sagt Conrad Mayer, Vorsitzender des IHK-Tourismusausschusses.