Hamburger Hafen: Containertransporter mit Batterieantrieb
Bei der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) sollen künftig Containertransporter mit Batterieantrieb eingesetzt werden. Die mit Ökostrom gespeisten Lithium-Ionen-Batterien sorgten dafür, dass weder CO2 noch Stickoxide oder Feinstaub ausgestoßen würden, teilte das Unternehmen mit. Die Fahrzeuge sollen auf dem HHLA Container Terminal Altenwerder Boxen zwischen den Schiffen und dem Lager bewegen und sind drei Mal effizienter als ihre dieselbetriebenen Vorgänger. Positiv sei auch, dass die Containertransporter an der Stromtankstelle durch eine punktgenaue Entnahme oder Rückspeisung von Strom zur Stabilisierung des Netzes beitragen könnten, betonte die HHLA.
Das Energiewende-Projekt wird von der Hamburger Behörde für Umwelt und Energie mit etwa acht Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert. „Der Anteil erneuerbarer Energien im Stromnetz schwankt mit Sonnenschein und Windstärke, deshalb brauchen wir innovative technische Lösungen für eine Zwischenspeicherung und Flexibilisierung des Stromverbrauchs“, sagte Umweltsenator Jens Kerstan. HHLA-Vorstandsvorsitzende Angela Titzrath wies darauf hin, dass das Terminal in Altenwerder mit seinem hohen Automatisierungsgrad schon heute wegweisend für den Containerumschlag der Zukunft sei.
Seit Herbst 2016 ist hier der Prototyp eines mit Lithium-Ionen-Batterien angetriebenen automatischen Containertransporters (Automated Guided Vehicle/AGV) im Einsatz, der zusammen mit der entsprechenden Stromtankstelle erfolgreich getestet wurde. Inzwischen gibt es in Altenwerder sechs Stromtankstellen, in den nächsten Wochen gehen 25 mit Lithium-Ionen-Batterien angetriebene AGVs in Betrieb. Bis Ende 2022 soll die knapp 100 Fahrzeuge umfassende Flotte komplett auf Lithium-Ionen-Batterieantrieb umgestellt sein, und es werden insgesamt 18 Stromtankstellen installiert. Ab dann werden laut HHLA jährlich rund 15.500 Tonnen CO2 und rund 118 Tonnen Stickoxid eingespart.
Betriebswirtschaftlich sind die mit Lithium-Ionen-Batterien angetriebenen AGVs dem Unternehmen zufolge vor allem deshalb attraktiv, weil bei ihnen das Verhältnis der eingesetzten Energie zur realen Antriebsleistung etwa drei Mal höher ist als bei Diesel-Fahrzeugen. Weitere Vorteile der Batterien seien ihre Ladezeit, die bei nur eineinhalb Stunden liege, sowie ihre hohe Lebensdauer. Außerdem verringere sich das Gewicht im Vergleich zu Blei-Akkus von zwölf auf vier Tonnen. Hinzu komme, dass Lithium-Ionen-Batterien anders als Blei-Säure-Akkus nicht gewartet werden müssten. Das reduziere Kosten und wartungsbedingte Ausfallzeiten.