Deutsche Autobauer: Abgastests an Menschen und Tieren

29. Jan. 2018
Ein von der deutschen Autoindustrie finanzierter Verein hat Abgase an Menschen getestet. Das berichten die „Stuttgarter Zeitung“ und die „Süddeutsche Zeitung“. Die von den Konzernen BMW, Daimler und Volkswagen 2007 zusammen mit Bosch gegründete Europäische Forschungseinrichtung für Umwelt und Gesundheit im Transportsektor (EUGT) habe auf Empfehlung ihres Beirats eine "Kurzzeit-Inhalationsstudie mit Stickstoffdioxid (NO2) bei gesunden Menschen gefördert“, heißt es danach im Tätigkeitsbericht für die Jahre 2012 bis 2015. Stickoxide standen im Mittelpunkt des VW-Abgasskandals, bei dem Messwerte manipuliert worden waren. Zuvor waren bereits Tests mit Affen bekannt geworden.
Institutsleiter Thomas Kraus von der Universität Aachen erklärte Medien zufolge, die Studie von 2013 habe sich mit dem Stickstoffdioxidgrenzwert am Arbeitsplatz befasst, die Ethikkommission habe sie als vertretbar bewertet. Dem EUGT-Report zufolge wurde die Wirkung unterschiedlicher NO2-Konzentrationen in der Atemluft auf 25 gesunde Versuchspersonen untersucht. Daimler und BMW haben sich unterdessen von der Studie distanziert, VW entschuldigte sich für das Abgasexperiment mit Affen in den USA. Die EUGT wurde vor einem halben Jahr aufgelöst.