Abgaswärmerückgewinnung: Erste Systeme in vier bis fünf Jahren

25. Sept. 2013
Ein Kraftstoffeinsparpotential von drei bis fünf Prozent verspricht sich Heimo Schreier, Produktmanager bei AVL, von der Abgaswärmerückgewinnung. Nur 42 Prozent der im, Kraftstoff enthaltenen Energie wird bei der Verbrennung im Motor genutzt. Der Rest ist Verlustleistung, die zu einem erheblichen Teil in Form von Wärme im Kühlmittel und im Abgas auftritt. Möglichkeiten der Abwärmenutzung sieht Heimo Schreier neben der Turbo-Compound-Technologie vor allem im sogenannten Rankine-Prozess.
In einem System aus Expander, Kondensator und einem Verdampfer zirkuliert laut Schreier ein Betriebsmittel. Grundsätzlich sieht er zwei Möglichkeiten der Leistungsabgabe ans Fahrzeug: Die mechanische Abgabe über eine Kurbelwelle und eine elektrische Rekuperation. Letztere sei allerdings erst bei einem Hybridsystem sinnvoll. Noch kein klarer Trend sei hingegen angesichts der Technologie zu erkennen. Als geeignete Betriebsmittel kämen Wasser, Ethanol und das Kältemittel R245fa in Frage.
Leistungsfähiges Kühlsystem ist notwendig
In der Entwicklung sind laut dem AVL-Produktmanager Turbinenexpander mit R245fa und Kolbenexpander mit Ethanol oder Wasser. Wichtig bei der Abgaswärmerückgewinnung sei, dass durch die Wärmeabführung nicht der Lüfter im Fahrzeug geschaltet und somit wieder Energie verbraucht werde. Das Kühlsystem müsse daher entsprechend ausgelegt sein. Mit ersten Systemen am Markt rechnet Schreier bis 2017 oder 2018. Die Kosten schätzt er auf 5.000 bis 6.000 Euro. Heimo Schreier: „Im Fernverkehr kann sich ein entsprechendes System innerhalb von etwa zwei Jahren rechnen.“