AdBlue-Emulatoren: ACEA will Anbieter ächten
Während der mögliche Betrug mit AdBlue-Emulatoren erneut hochkocht, appelliert der Automobilverband ACEA an die EU, die Bewerbung und den Verkauf der Geräte zu verbieten.
Laut ACEA (European Automobile Manufacturers‘ Association) haben europäische Lkw-Hersteller hohe Beträge in eine komplexe Technologie zur Abgasreinigung investiert, um die strengen Euro 6-Grenzwerte einzuhalten. Daher verurteile die ACEA die Bewerbung, den Verkauf und letztlich den Gebrauch von Nachrüstgeräten, die dem Lkw-Halter ermöglichen, Abgasreinigungssysteme abzuschalten.
Kernstück der aktuellen Abgasreinigungssysteme ist demnach das SCR-System (Selective Catalytic Reduction), das mithilfe des Zusatzstoffes AdBlue die Schadstoffwerte im Abgas senkt. Wird kein AdBlue eingespritzt, werden im SCR-System auch keine Stickoxide (NOx) abgebaut. Dabei sparen die Halter die Kosten für AdBlue ein, schaden aber der Umwelt mit höheren NOx-Emissionen. Die AdBlue-Emulatoren seien über viele Webseiten von Herstellern und Vertriebspartnern sowohl in EU-Mitgliedsstaaten als auch außerhalb der Union zu finden.
Bereits 2012 hat die ACEA eigenen Angaben zu Folge ihre Bedenken dazu gegenüber der Europäischen Kommission und den Mitgliedstaaten geäußert. Diese hätten jedoch nichts unternommen und darauf verwiesen, dass es Sache der jeweiligen Staaten sei, gegen die Geräte vorzugehen.
Nun fordere man darum erneut die Kommission auf, den Verkauf und alleine schon die Bewerbung solcher Geräte zu untersagen. Zudem fordere man Straßenkontrollen nach dem Zufallsprinzip seitens der Polizei. Diese müsse dazu berechtigt sein, Lkw anzuhalten und zu untersuchen. Der Halter müsse also im Betrugsfall mit harten Strafen rechnen. Zudem fordert die ACEA, das Fahrzeug ebenso zu behandeln, als wenn Sicherheitssysteme ausgefallen wären.