ADAC Truck-Service: Telematik beugt Pannen vor

04. März 2016
Ein neuer Präventions-Service des ADAC-Truck-Service für Anhänger soll Ausfälle verhindern, Reparaturzeiten verkürzen und Folgeschäden vermeiden. Das System ist einfach, aber effektiv.
Zunächst bezieht sich die neue Dienstleistung auf Kühlaggregate, Bremsen und Reifen. Das System ist ebenso plausibel wie effektiv: Die ohnehin sensierten Betriebsdaten der jeweiligen Komponenten erfasst das System in Echtzeit und stellt sie zunächst auf ein Portal. Anschließend beginnt ein Abgleich mit den Vorgaben und Grenzwerten des jeweiligen Komponenten-Herstellers. Bei gravierenden Abweichungen schlägt das System Alarm, worauf der Flottenbetreiber oder direkt der Fahrer konkrete Anweisungen bekommt.
Die Empfehlungen orientieren sich am Ampelprinzip: Grün bedeutet „keine Panik, das Problem lässt sich beim nächsten planmäßigen Werkstattbesuch beheben.“ Gelb signalisiert, dass der Fahrer innerhalb einer bestimmte Frist in die Werkstatt sollte. Gleichzeitig organisiert das System im Hintergrund einen Termin in einer Werkstatt, die entlang der Route liegt. Somit kommt es weder zu unnötigem Zeitverlust noch zu längeren Ausfallzeiten. Bei Rot ist hingegen sofort Schluss. Um Unfälle oder kostspielige Folgeschäden zu verhindern, darf das Fahrzeug nicht mehr weiterbewegt werden. Das System löst dabei automatisch einen mobilen Einsatz aus.
Beispiel Reifen: Weicht der Druck eines Reifens um mehr als ein bar von einem definierten Grenzwert ab, generiert das System die Empfehlung, den nächstgelegen Reifen-Service anzufahren, um den Reifen zu kontrollieren. Ist die Abweichung hingegen wesentlich größer, sorgt das System automatisch für Hilfe.
Der Zweck dieser Ferndiagnose liegt auf der Hand: Sie soll Ausfälle vermeiden und die Verschleiß- sowie Instandhaltungskosten drücken. Aufgrund einer optimierten Werkstatt-Beobachtung und Service-Betreuung rechnet der ADAC Truck-Service außerdem mit um etwa 25 Prozent verkürzten Reparaturzeiten.
ADAC Truck-Service-Geschäftsführer Christoph Walter ist von der neuen Dienstleistung überzeugt und rechnet damit, dass sie Telematik-Systemen insgesamt einen Schub geben wird. „Transportunternehmen sparen mit der neuen Pannen-Prävention mindestens 500 Euro pro Trailer im Jahr“, ist sich Walter sicher. Gedacht ist das System insbesondere für Fahrzeugflotten mit mehr als 50 Einheiten, die bereits mit einer Trailer-Telematik ausgerüstet sind.
Obwohl die markenunabhängige Pannen-Prävention derzeit noch auf EBS, Kühlaggregate und Reifen beschränkt ist, wären aber ebenso eine Reihe weiterer Komponenten wie Motor, Getriebe und Zusatzaggregate denkbar. Daher kommt die neue Dienstleistung sicher auch für Komponenten- und Trailer-Hersteller, aber auch für Telematik-Anbieter in Frage. Von kommendem Mai bis Juli will der ADAC Truck-Service das neue Präventions-System zunächst testen. Die offizielle Vorstellung ist dann für die IAA-Nutzfahrzeuge vom 22. bis 29 September dieses Jahr geplant.