Amerika: Impfpflicht für Lkw-Fahrer

24. Jan. 2022 Newsletter / Transport & Verkehr
Bereits vor mehr als einer Woche haben Kanada und Mexiko eine Regel beschlossen, wonach US-Fahrer vollständig geimpft sein müssen, wenn sie ins Land fahren. Andersherum gilt nun dasselbe: Kanadische und mexikanische Lkw-Fahrer müssen jetzt auch vollständig gegen COVID-19 geimpft sein, wenn sie in die USA fahren wollen.
Inzwischen gebe es Aussagen von Lebensmittelhändlern, dass einige Obst- und Gemüseregale leer sind und die Kosten für den Transport von Tomaten bis Salat aus dem Süden der USA um 25 Prozent gestiegen sind, berichtet Bloomberg.
Etwa 12.000 kanadische Fahrer betroffen
Kanada ist im Winter von US-amerikanischen Frischeprodukten wie Obst und Gemüse abhängig. Nach Schätzungen des Branchenverbands American Trucking Association sind nur die Hälfte der US-Fahrer geimpft. Der bereits durch den Fahrermangel und Extremwetter bestehende Druck auf die Lieferkette erhöhe sich nochmals, heißt es. Von den mexikanischen Truckern sollen viele geimpft sein, aber etwa 12.000 kanadischen Fahrer könnte es von diesem Wochenende an untersagt sein, in die USA zu fahren. Davon geht die Canadian Trucking Alliance aus. Innerhalb der Lieferkette werde von den Maßnahmen auch die Automobilindustrie betroffen sein.
Maßnahme lange angekündigt
Kanada und die USA sind wirtschaftlich sehr eng miteinander verknüpft. Nach Angaben des Handelsministeriums ist Kanada der wichtigste Exportmarkt für 32 US-Bundesstaaten. Waren im Wert von umgerechnet 40 Milliarden Euro überqueren monatlich die Grenze, der Großteil des Handels wird per Lkw abgewickelt. Die Maßnahme war in Kanada bereits vor zwei Monaten angekündigt worden und soll die Zahl der Impfungen in die Höhe bringen. Ungeimpfte Kanadier dürfen in ihr Heimatland zurückkehren, müssen sich dann aber für zwei Wochen in Quarantäne begeben.