Andreas Schmid setzt auf Internationalisierung
Die Andreas Schmid Group aus Gersthofen treibt ihre Internationalisierung weiter voran. Alessandro Cacciola, Geschäftsführer des Unternehmens, ist sich sicher, dass den neuen Standorten in Mittel- und Osteuropa weitere Landesgesellschaften folgen werden.
Er ist überzeugt davon, dass die Bedeutung der reaktivierten Seidenstraße weiter steigen wird und möchte an dieser Entwicklung partizipieren. Er geht davon aus, dass auch der Handel über das Schwarz Meer zunehmen und der rumänische Hafen Constanta als Drehscheibe weiter aufgewertet wird. Es kommt daher nicht von ungefähr, dass die neuen, von Andreas Schmid aufgebauten Landesgesellschaften ziemlich genau auf der Achse zwischen Constanta und Gersthofen in Bayerisch-Schwaben liegen. „Wir sehen ganz deutlich die Chancen, die sich auf diesem Korridor ergeben“, sagt Cacciola. Constanta sei seit Jahren im Kommen, was Ansiedlungen von großen Speditionen und Hafenbetreibern belegen.
Andreas Schmid Group seit 17 Jahren in Tschechien
Seit Jahr und Tag – genauer seit 17 Jahren – ist das Unternehmen in Tschechien aktiv. Gut 350 Mitarbeiter sind dort für den Logistikdienstleister tätig. Die Motivation damals war aber eine andere: Andreas Schmid folgte einem Kunden von Augsburg nach Tschechien. Der Aufbau der neuen Standorte erfolgte aus anderen Überlegungen heraus: „Wir siedeln uns in neuen Märkten an, um mit neuen Kunden ins Gespräch zu kommen, denen wir nun eine ganz andere Bandbreite an Möglichkeiten bieten“, erläutert Vorstandschef Cacciola. Das könnten sowohl Großkunden aus dem Raum Augsburg, aber auch internationale Kunden sein.
Um sich die neuen Märkte mit ihren Kunden und Potenzialen zu erschließen, gründete das Unternehmen den Bereich Central Eastern Europe (CEE), bestehend aus einem zentralen Business Development, das im Schulterschluss mit den Landesverantwortlichen sowie dem Vertrieb in Gersthofen Angebote entwickelt und auf Ausschreibungen reagiert.
Das jüngste Baby der europäischen Expansion ist eine Landesgesellschaft in der slowakischen Hauptstadt Bratislava, die erst im April eröffnet wurde. Zuvor hatte die Andreas Schmid Group 2021 eine Landesgesellschaft im ungarischen Kecskemét mit aktuell 7.000 Quadratmetern Logistikfläche und 2022 einen Standort im rumänischen Arad hinter der ungarischen Grenze aufgebaut. „Der Standort in der Slowakei war die logische Konsequenz, weil es starke Beziehungen zwischen der Slowakei und Ungarn gibt“, berichtet Firmenchef Cacciola. Insgesamt rund 60 Leute sind bereits für das Unternehmen an den neuen Auslandsstandorten tätig.
Die Internationalisierung ist für den Logistikdienstleister damit noch nicht abgeschlossen. Das Management erwägt, weitere Standorte aufzubauen. „Wir haben weitere Länder auf dem Schirm“, bestätigt der CEO. Das könne zum Beispiel Polen oder Bulgarien sein. Vorstellbar sei es aber auch, einen Mittelständler zu übernehmen, der zu Andreas Schmid passe und eine substanzielle Basis habe. Das mögliche Investment schreckt Firmenchef Cacciola dabei nicht ab. Die Investitionen für den Aufbau der neuen internationalen Standorte seien auch beherrschbar gewesen, sagt er. „Wir haben sie aus dem operativen Cashflow bestritten.“