Andreas Schmid setzt auf ganzheitliche Lösung

18. Aug. 2025 Newsletter
Für den Logistikdienstleister Andreas Schmid haben sich die Bereiche Kosmetik und Wein zu lukrativen Geschäftsmodellen entwickelt.
Anfang des Jahres 2024 stand die Entscheidung, in beiden Bereichen 360-Grad-Lösungen anzubieten. Das bedeutet, Andreas Schmid Logistik übernimmt für seine Kunden die gesamte Lieferkette. Im Fall von Andreas Schmid (AS) Cosmetics beinhaltet das Beschaffung, Lagerung und E-Commerce-Abwicklung sowie den Aufbau der Displays, in denen die Kosmetikprodukte am Point of Sale liegen. Die Mitarbeitenden von Andreas Schmid führen die alten Displays dem Recycling zu oder reinigen sie, die neuen Displays räumen sie ein. Dienstleistungen also, die über das reine Anliefern der Ware hinausgehen. Auftraggeber sind bekannte Drogeriemarktketten und die Kosmetikhersteller.
„Der ganzheitliche Ansatz an sich ist nicht neu“, sagt Alessandro Cacciola, CEO der Andreas Schmid Group. Aber Andreas Schmid Logistik bilde alle Aspekte der Supply Chain so ab, dass die Logistik möglichst robust, einfach und günstig laufe. Weniger Akteure, dafür mehr Synergieeffekte, laute das Resultat. Extra-Services wie das Reinigen der Displays runden das Ganze ab. „Wir haben Expertise im Bereich Kosmetik entwickelt, das ist mittlerweile unser Alleinstellungsmerkmal.“ In beiden Verticals – Kosmetik und Wein – verzeichnet der Logistikdienstleister bislang ein zweistelliges Umsatzwachstum und zählt rund 50 Kunden.
Transport aus den Weinanbaugebieten nach Deutschland
Bei AS Wine Logistics kommt ebenfalls alles aus einer Hand. Andreas Schmid Logistik kümmert sich um den Transport aus den Weinanbaugebieten in Italien, Frankreich und Spanien zum Importeur in Deutschland und um die Lagerung, das Kommissionieren und Packen der Kartons. Für den Transport zum Endkunden werden KEP-Dienstleister beauftragt. „Die Kunden müssen sich um nichts kümmern, sie betreiben nur ihren Online-Shop“, sagt Cacciola. Außerdem würden sie von der Expertise des Logistikers im Transport, E-Commerce und im Bereich Zoll profitieren.
Viele große Player wollen diese Mehrwerte laut Cacciola aus wirtschaftlichen Gründen nicht anbieten.
Strategie, um den wirtschaftlichen Bedingungen zu trotzen
Die 360-Grad-Lösungen sind auch eine Strategie, um den aktuell schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen zu trotzen. „Man muss mutig und selbstbewusst sein und in solchen Zeiten vorangehen“, sagt Cacciola.
Wenn die Wirtschaft wieder anspringt, könne Andreas Schmid aber neue Lösungen präsentieren. Für das dritte und vierte Quartal erwartet der CEO eine leichte Beschleunigung. Optimismus sei auf jeden Fall angebracht: „Wir brauchen gute Nachrichten.“ Medien und Politik sollten seiner Ansicht nach mehr Zuversicht vermitteln. Es brauche einen klaren Weg nach vorn.
Expansion trotz Krise
Für die Andreas Schmid Group bedeutet das trotz Krise Expansion und das Erschließen neuer Märkte. Im vergangenen Sommer hat das Unternehmen den tschechischen Logistikdienstleister Karnool übernommen. In Ungarn wachse die Präsenz, weitere Kunden im Bereich Automobillogistik sollen dort mitaufgeschaltet werden. Ein Unternehmenszukauf in Rumänien stehe kurz vor dem Abschluss und der polnische Markt wäre ebenfalls interessant.
Insgesamt ist die Andreas Schmid Group neben Deutschland in Ungarn, der Slowakei, Tschechien und Rumänien vertreten. Diese Länder verzeichnen laut Cacciola immer noch überdurchschnittliches Wachstum und seit dem Krieg in der Ukraine hat der Hafen Constanta in Rumänien als Korridor über das Schwarze Meer an Bedeutung gewonnen
Das Unternehmen
• Die Andreas Schmid Group hat ihren Hauptsitz in Gersthofen im Landkreis Augsburg.
• 1928 von Andreas Schmid in Gersthofen gegründet.
• Rund 1.600 Mitarbeitende
• Jahresumsatz 2024: 150 Millionen Euro
• Geschäftsführung: Alessandro Cacciola (CEO), Dr. Claudia Ambrosy (CFO), Dr.-Ing. Matthias Marquart (CDO), Alfred Kolb (Vorsitzender des Aufsichtsrats und Eigentümer)
• 30 Standorte national und international
• Insgesamt 260.000 Quadratmeter Logistikfläche
• Fünf Geschäftsbereiche: Spedition, Kontraktlogistik, Personaldienstleistungen, Andreas Schmid Innovationslab, eigene Medienagentur media.d.sign
• Gesellschafter der Stückgutkooperation IDS Logistik, Mitglied im Cargoline-Netzwerk und im Speditionsverbund Elvis