Arbeitsunfälle in der EU kosten 476 Milliarden Euro

06. Sept. 2017
Arbeitsunfälle in der EU kosten jährlich 476 Milliarden Euro. Das ergibt sich aus neuen Schätzungen, die die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) und die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) jetzt präsentiert haben. „Krankheiten und Verletzungen, die durch die Arbeit verursacht werden, kosten die Europäische Union 3,3 Prozent ihrer Wirtschaftsleistung“, sagte EU-OSHA-Direktorin Christa Sedlatschek. „Das sind 476 Milliarden Euro jedes Jahr, die mit den richtigen Strategien und Vorgehensweisen zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz und mit der richtigen Politik gespart werden könnten.“
Die Daten beruhen auf einer großangelegten Untersuchung zu Nutzen und Kosten von Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz, an der unter anderen auch das finnische Sozialministerium, das WSH Institute in Singapur und die International Commission on Occupational Health (ICOH) beteiligt waren. „Eine sichere und gesunde Arbeit ist ein fundamentales Menschenrecht“, sagte Sedlatschek. Diese neuen Zahlen zeigten aber auch, dass es starke wirtschaftliche Argumente für den Arbeitsschutz gebe. Unternehmen könnten damit produktiv, wettbewerbsfähig und nachhaltig werden und gleichzeitig Krankheitskosten senken.
Die Studie ergab auch, dass weltweit berufsbedingte Krankheiten für 86 Prozent der arbeitsbedingten Todesfälle verantwortlich sind, in der EU sind es sogar 98 Prozent. In den meisten europäischen Ländern verursachen arbeitsbedingte Krebserkrankungen mit insgesamt 119,5 Milliarden Euro die höchsten Kosten, gefolgt von Erkrankungen des Muskel-Skelett-Apparats.