Arla will CO2-Emissionen stark senken

13. Jan. 2022 Newsletter / Transport & Verkehr
Die europäische Molkereigenossenschaft Arla Foods hat sich zum Ziel gesetzt, ihre CO2-Emissionen im Bereich Operations (Produktion und Logistik) massiv zu senken. Bis ins Jahr 2030 sollen die Treibhausgasemissionen (CO2-Äquivalente = CO2e) um 63 Prozent statt der bisher vorgesehenen 30 Prozent reduziert werden. Um dies Ziel zu erreichen, plant Arla, auf Lkw ohne fossile Brennstoffe und auf Ökostrom umzusteigen sowie technische Lösungen mit niedrigem Energieverbrauch einzusetzen.
Pariser Abkommen zur Begrenzung der Erderwärmung erfüllen
„Wir freuen uns sehr, dass die Science Based Targets Initiative bestätigt hat, dass unser Ziel im Einklang mit den neuesten Erkenntnissen der Klimawissenschaft ist, um das Ziel des Pariser Abkommens zu erreichen. Gemeinsam mit unseren Genossenschaftsmitgliedern möchten wir bei der Dekarbonisierung in der Milchwirtschaft führend sein, damit die Menschen weiterhin Milchprodukten vertrauen und sie genießen können“, sagt Peder Tuborgh, CEO von Arla Foods. Die Initiative Science Based Targets (SBTi), die als international anerkannter Standard für die Zielsetzung von wissenschaftsbasierten Emissionsreduktionen für Unternehmen gilt, hat bereits bestätigt, dass dieses Klimaziel die Bedingungen zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad erfüllt.
Der Genossenschaft gehören rund 9.400 Landwirte aus Deutschland, Belgien, Dänemark, Großbritannien, Luxemburg, Schweden und den Niederlanden an. Das Unternehmen mit rund 20.000 Mitarbeitern erwirtschaftete 2020 einen globalen Umsatz von 10,6 Milliarden Euro.
Maßnahmen im Bereich Logistik
Laut Arla wurden zwischen 2015 und 2020 die CO2e-Emissionen im Bereich Operations bereits um 24 Prozent reduziert. Die nächsten Schritte sind jetzt, die Produktions- sowie Bürostandorten auf Strom aus erneuerbaren Energien umzustellen und auf technische Lösungen mit niedrigem Energieverbrauch umzusteigen.
Bis 2030 ist zur Reduzierung der Emissionen im Bereich Supply Chain/Operations zudem vorgesehen, Arlas eigene Milchtankwagen und Distributions-Lkws auf Technologien ohne fossile Brennstoffe durch Biodiesel, Biogas und Elektro-Fahrzeuge umzustellen, die Kilometerleistung durch optimierte Routen zu verringern und externen Logistikpartnern Vorgaben zur Verringerung ihrer CO2-Emissionen zu machen.
Erster LNG-Lkw in Deutschland im Einsatz
Dabei soll die Umstellung in den einzelnen europäischen Ländern zu unterschiedlichen Zeitpunkten erfolgen; „in Abhängigkeit von der bereits vorhandenen Infrastruktur, den Rahmenbedingungen und Verfügbarkeit erneuerbarer Energiequellen“, heißt es in einer Mitteilung. In Deutschland kommen daher in einem ersten Schritt zunächst auch LNG-Lkw zum Einsatz - bei entsprechender Verfügbarkeit soll zu einem späteren Zeitpunkt auf Biogas umgestellt werden -, während die Arla-Flotte in Schweden schon ohne fossile Kraftstoffe auskomme.