Betrugssoftware: Audi stoppt Auslieferung

09. Mai 2018
Audi hat die Auslieferung von Modellen der Baureihen A6 und A7 gestoppt, in denen offenbar Betrugssoftware verbaut wurde. „Die Auffälligkeiten sind bei den laufenden systematischen Überprüfungen von Motor- und Getriebekombinationen bei Dieselmotoren bekannt geworden“, teilte die VW-Tochter mit. Es handele sich dabei um V6-Motoren mit einer Leistung von 200 Kilowatt, die in der noch aktuellen Generation C7 eingebaut seien. Weltweit gehe es um 60.000 Fahrzeuge, die USA seien nicht betroffen. Die Autos werden gern als Dienstwagen genutzt.
Audi hat das Kraftfahrtbundesamt und die luxemburgische Zulassungsbehörde informiert. „Auffälligkeiten melden wir an die Zulassungsbehörde, da unser höchstes Interesse einer rückhaltlosen Aufklärung gilt“, sagte Audi-Chef Rupert Stadler. Die Kunden, die eines der betroffenen Modelle bestellt hätten, würden informiert. Audi will in Absprache mit den Behörden ein Software-Update zur Verfügung stellen. Sollte es eine unzulässige Abschalteinrichtung geben, drohen verpflichtende Rückrufe.
In Deutschland sind etwa 30.000 Autos betroffen. Laut „Spiegel“ sind die betroffenen Fahrzeuge mit einem SCR-Katalysator zur Reinigung von Stickoxiden im Abgas ausgestattet. Dafür wird Harnstoff (AdBlue) benötigt, der in einem zusätzlichen Tank untergebracht ist. Damit nicht der Kunde selbst Harnstoff nachfüllen müsse, sondern dies die Werkstatt beim nächsten Service übernehmen könne, habe Audi die Einspritzung von AdBlue offenbar 2.400 Kilometer bevor es zur Neige geht stark gedrosselt. Damit habe das giftige Gas in hohen Konzentrationen aus dem Auspuff entweichen können.