Fahrerloses Transportsystem Ray gewinnt VDA-Preis
Audi hat für sein fahrerloses Transportsystem, das den Fahrzeugversand nach der Produktion weitgehend automatisiert, den Logistik Award 2017 des Verbands der Automobilindustrie (VDA) erhalten. Das autonom arbeitende System namens Ray ist seit Jahresbeginn in Ingolstadt im Serieneinsatz. Parkroboter sortieren hier bis zu 2.000 Autos am Tag für die Verladung auf Bahnwaggons. Audi will das Konzept auch auf andere Prozesse und Standorte übertragen.
Laut VDA sind im Audi-Stammwerk Ingolstadt aktuell zwölf Parkroboter im Einsatz, die fertige Neuwagen nach der Produktion selbstständig zur Bahnverladung transportieren. Dazu erfasst der rund sechs Meter lange und drei Meter breite Roboter via Lasersensorik die Position und Maße eines Autos und stellt sich auf diese ein. Dann hebt er das Auto vorsichtig an. Ein zentrales Leitsystem teilt dem Roboter einen Platz zu, auf dem er das Auto auf kürzestem Wege abstellen kann. Sobald eine ausreichende Anzahl an Fahrzeugen für dasselbe Versandziel zusammengekommen ist, stellt ein Roboter diese zum Verladen auf die Bahnwaggons bereit. Auf diese Weise erledigen die fahrerlosen Transportsysteme bis zu 8.000 Fahrbewegungen pro Tag und legen dabei rund 500 Kilometer zurück. Selbst ihre Batterien wechseln sie selbstständig: Bei niedrigem Ladestatus dockt sich der Roboter rechtzeitig an die voll automatisierte Wechselstation an, ein darauf spezialisierter Roboter tauscht binnen weniger Minuten die Batterie aus. Kooperationspartner für das neue System ist das bayerische Unternehmen Serva Transport Systems.
„Fahrerlose Transportsysteme sind eine Kerntechnologie der Smart Factory“, sagte Prof. Dr. Hubert Waltl, Vorstand Produktion und Logistik von Audi AG. „Mit ihrer flexiblen Navigation verbessern sie die Effizienz auch im Fahrzeugversand. Das fahrerlose Transportsystem Ray ist im Werk Ingolstadt mittlerweile im Serienbetrieb.“