Logistikbranche leidet unter globalem Abschwung
Weil auch die Halbjahresbilanz des deutschen Außenhandels ein Wachstum von nur 0,5 Prozent aufweist, spricht der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) von spürbarer Nervosität in der Branche. „Die weltweiten politischen und wirtschaftlichen Turbulenzen zeigen jetzt ihre Auswirkung“, sagt Holger Bingmann, Präsident des BGA.
Die Außenhandelszahlen des Statistischen Bundesamtes für Juni 2019 fielen noch magerer aus: Im Vergleich zum Vorjahr sind die Exporte in diesem Monat um acht Prozent gesunken, der Warenwert betrug 89,3 Milliarden Euro. Auch die deutschen Importe sind gesunken – im Vergleich zum Vorjahr um 4,4 Prozent. Insgesamt schloss die Außenhandelsbilanz mit einem Überschuss von 16,8 Milliarden Euro ab.
„Die Nervosität ist überall greifbar“, sagt Bingmann weiter. Bisher hätten die Außenhändler die vielen Risiken gut abfedern können. Doch es zeichne sich immer deutlicher ab, dass dies nicht über das ganze Jahr gelingen werde. „Zu groß sind einfach die Anzeichen für einen weltweiten konjunkturellen Abschwung, zu schwer wiegen Handelskonflikte und Wirtschaftsnationalismus, der sich immer weiter ausbreitet.“ Die Zahlen seien aber auch ein Appell an Europa. Bingmann ruft dazu auf, gemeinsam mit den europäischen Nachbarländern, die die wichtigsten Handelspartner seien, gemeinsam stark zu sein, damit „nimmt man uns in der Welt als gleichberechtigten Partner wahr, der auch nach seinen Wünschen Akzente setzen kann.“ Diese Akzente vermisse der Verband bislang schmerzlich in der Arbeit der großen Koalition und Bingmann verweist auf eine Unternehmenssteuerreform, die seiner Meinung nach „hierzulande schon längst überfällig ist“.