NRW: Freier Seitenstreifen für besseren Verkehrsfluss

11. Dez. 2018
Wenn der Verkehrsdruck zu hoch wird, kann jetzt auch auf einem ersten Teilstück der Autobahn A3 in Nordrhein-Westfalen der Seitenstreifen vorübergehend freigegeben werden. Bei Spitzenbelastungen stehen laut NRW-Verkehrsministerium dadurch zwischen Hilden und Mettmann ab sofort vier Fahrstreifen zur Verfügung. Auf dem Abschnitt sind täglich 125.000 Fahrzeuge unterwegs, knapp zehn Prozent davon sind Lkw. Die Sicherheit soll auch eine Streckenbeeinflussungsanlage gewährleisten, bei der mithilfe von digitalen Tafeln die Geschwindigkeit an die aktuelle Verkehrssituation angepasst werden kann.
Die Freigabe des Seitenstreifens wird mit Hilfe von 38 Videokameras aus der Straßen.NRW-Verkehrszentrale in Leverkusen gesteuert. Operatoren prüfen zunächst anhand der Bilder, ob sich auf der zusätzlichen Fahrspur Hindernisse befinden. Auch während der Freigabe wird der Verkehr beobachtet. Sollte ein Fahrzeug auf dem freigegebenen Seitenstreifen liegen bleiben, wird er für den fließenden Verkehr wieder gesperrt. In einem Abstand von etwa einem Kilometer wurden neben dem Seitenstreifen zusätzliche Haltebuchten eingerichtet, um im Notfall einen gefahrlosen Stopp zu ermöglichen.
Die Anlage ist der erste Teil eines großen Ausbauprogramms zur Verkehrsbeeinflussung in Nordrhein-Westfalen. Mit der temporären Seitenstreifenfreigabe könne vergleichsweise schnell zusätzliche Kapazität geschaffen werden, sagte die Direktorin von Straßen.NRW, Elfriede Sauerwein-Braksiek. Allerdings seien auch hier zum Teil erhebliche Vorarbeiten wie die Verbreiterung der Seitenstreifen, neue Aus- und Einfahrspuren oder die Ertüchtigung von Brücken notwendig. Hinzu kommen telematische Einrichtungen mit Verkehrserfassung, Videokameras, Wechselverkehrszeichenbrücken sowie die Anbindung an die Verkehrszentrale. Allein dies hat auf dem Teilstück rund sechs Millionen Euro gekostet.