Autobahnschütze muss für mehr als zehn Jahre hinter Gitter

30. Okt. 2014
Jahrelang hat ein Lkw-Fahrer aus seiner Fahrerkabine auf andere Lkw geschossen. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge hat ihn das Landgericht Würzburg heute zu zehn Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt.
Die Richter sprachen den 58-jährigen Fernfahrer aus der Eifel wegen vierfach versuchten Mordes, gefährlicher Körperverletzung und vorsätzlichen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr für schuldig.
Jahrelang hat der Mann die Polizei in Atem gehalten, bevor er gestellt werden konnte. Während des Prozesses hatte er gestanden, über mehrere Jahre hinweg aus seiner Fahrerkabine heraus auf andere Lkw geschossen zu haben.
Als Motiv für sein Tun gab er Frust im Straßenverkehr an. Verletzen oder umbringen wollte er niemanden, so der Angeklagte.
Die Staatsanwaltschaft sah dies anders. Er habe nicht darauf vertrauen können, mit seinen Schüssen niemanden zu treffen. Er habe Roulette mit dem Leben anderer gespielt. Sie forderte zwölf Jahre Haft für den Täter. Die Verteidigung sah sechs Jahre als ausreichendes Strafmaß an. Dem Angeklagten käme sein frühes Geständnis und seine Kooperation bei der Suche nach den Tatwaffen zugute, argumentierte die Verteidigung.
Der verurteilte Lkw-Fahrer hat zwischen 2008 und 2013 mehr als 700 Mal im Straßenverkehr auf Kollegen geschossen. Dabei wurde auch eine Autofahrerin von einem Querschläger am Hals getroffen und schwer verletzt. Im Juni 2013 wurde er nach einem aufwendigen Kennzeichenabgleich gefasst.
Fotohinweis: M.Baumann - adpic.de