Autobauer: Preise von Elektroautos gleichen sich schnell an

06. Feb. 2018
Die europäische Automobilindustrie geht davon aus, dass sich die Preise für Elektroautos in wenigen Jahren auf dem Niveau konventioneller Modelle bewegen. Die Batterien würden billiger, so dass „sich die Kosten bis 2020/2022 so weit reduziert haben, dass sie zum gleichen Preis wie Pkw mit konventionellem Antrieb verkauft werden können“, sagte der Generalsekretär des Verbands der europäischen Automobilhersteller (ACEA), Erik Jonnaert. In einem Interview mit dem Nachrichtenportal Euractiv kritisierte er das von der EU-Kommission vorgeschlagene Ziel zur Senkung der CO2-Emissionen.
„Aus unserer Sicht ist dieses Ziel zu aggressiv“, sagte der Lobbyist. Es sei wichtig realistische Ziele zu haben, die die Realität auf den Märkten widerspiegelten. „Deswegen unterstützen wir ein 20 Prozent-Ziel für 2030.“ Die Kommission will erreichen, dass die durchschnittlichen Emissionen neuer Autos 2030 um 30 Prozent niedriger sind als im Jahr 2021, wo sie 95 Gramm pro Kilometer betragen sollen. Mindestens die Hälfte der Einsparungen müssten auf das Konto von alternativen Antrieben gehen, sagte Jonnaert bei dem Gespräch, das Mitte Januar geführt wurde. „Uns ist klar, dass die Ziele nach 2020 niemals mit Verbrennungsmotoren erreicht werden können“, betonte er. Deswegen müssten mehr Elektroautos auf den Markt kommen.
Die Branche setze aber grundsätzlich auf einen Mix aus Lösungen, erläuterte der ACEA-Mann. „Mir ist bewusst, dass einige Leute 100 Prozent Elektrifizierung wollen, aber daran glauben wir nicht.“ Neben der E-Mobilität sei Erdgas eine Option und ein vielversprechender Ansatz zur CO2-Reduzierung, nicht nur für Lkw sondern überhaupt. Zu dem Mix gehöre auch der Diesel, insbesondere die saubersten Motoren mit Euro 6d-Standard. „Die neuen Tests, die seit September Pflicht sind, haben gezeigt, dass sie - wie Elektro-Autos - nahezu emissionsfrei sind.“