Symposium Automobillogistik: Blick in die Zukunft
Die Automobilindustrie ist die mit Abstand wichtigste Branche in Deutschland, und die Automobillogistik daher unerlässlich. Welche Innovationen die Logistikunternehmen für den Automotive-Bereich erbringen und welche Herausforderungen ihnen bevorstehen, das war Thema eines trans aktuell-Symposiums bei Transco Süd in deren Zentrale in Singen.
Transco mit Schwerpunkt Osteuropa
Die Transco-Gruppe ist in 30 Standorten in zehn Ländern präsent und fokussiert sich stark auf Osteuropa. Neben dem Straßengüterverkehr – Transco hat 120 Zugmaschinen 400 Auflieger und 180 eigene Wechselbrücken – setzt das Unternehmen mit 9.300 Einheiten auch auf den Intermodalverkehr: „Wir würden gerne noch mehr machen“, sagte der geschäftsführende Gesellschafter Christian Bücheler.
Im Automobilbereich gehört Constellium zu einem der langjährigen Kunden - seit 1999 arbeiten beide Firmen im nahe gelegenen Industriepark Gottmadingen zusammen. Transco übernimmt dabei für den Zulieferer die Produktionsver- und entsorgung, etwa mit non-Stop-Shuttleverkehren zwischen dem Werk Singen und Gottmadingen mit Rohmaterial für die Produktion; des Weiteren den Wareneingang mit rund 60 Lkw am Tag, die interne Logistik inklusive Werkzeugwechsel und Kanban, das Warehousing und den Warenausgang, berichtet Transco-Bereichsleiter Thomas Kuttler.
Die Besonderheit im Versand: Vor der Verladung auf die Lkw muss die Fracht auf zwei TPA-Flächen mit 4.500 Quadratmetern bereitgestellt werden. Wegen der vorgeschriebenen Null-Fehler-Toleranz wird dieser Vorgang von zwei unabhängigen Teams kontrolliert – sie checken die Mengen und kontrollieren etwa, ob die VDA-Label zur Warenbegleitkarte passen. Erst wenn beide Prüfungen ohne Fehler bleiben, wird der Versandprozess fortgesetzt.
Leitstand für Flurförderfahrzeuge
Sicherheit und Effizienz sind laut Kuttler in der Beziehung zu Constellium besonders wichtig - deswegen plane Transco für Constellium ein Flottenmanagement für alle Flurförderfahrzeuge, um die Sicherheit durch eine eindeutige Fahrer-Stapler-Zuordnung zu erhöhen und im richtigen Werk die richtigen Stapler bereitstellen zu können. Ein weiteres Ziel ist es, die Ein- und Auslagerung im Blocklager zu automatisieren: Selbstfahrende Fahrzeuge übergeben dann die Waren an definierten Übergabeplätze –weniger Fehler und ein schnellerer Versand für Constellium sind das Ziel.
Welche Anforderungen der Hersteller von Strukturbauteilen aus Aluminium an seinen Logistikpartner hat, machte Daniel Johe, Head of Logistics von Constellium, deutlich. „Überspitzt gesagt, produzieren wir nur noch, während Transco alles andere macht“, sagte Johe. Die Herausforderungen in der Automobilindustrie seien vielfältig. Anspruchsvolle Belieferungsformen wie Just-in-time und Just-in-sequence sowie neuen Logistikkonzepte der Automobilkunden stünden dabei ebenso auf der Tagesordnungen wie EDI, die Reduzierung von Beständen für einen besseren cash flow, der Kostendruck durch die OEM, der sich auch auf die Logistikkosten niederschlage, die Entwicklung der Teilevielfalt, Industrie 4.0 sowie insbesondere die Lieferfähigkeit. „Denn die Kosten für einen Bandstillstand bei einem OEM können sich auf drei Millionen Euro belaufen – am Tag“. Deswegen trage die Logistik so viel Verantwortung.
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