Autonome Lkw am Hamburger Hafen

30. Jan. 2020
Eine vom BMVI geförderte Studie des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) zeigt Chancen und Anforderungen bei der Nutzung autonomer Lkw in Containerterminals auf.
Interact – Integration autonomer Lkw in die Betriebsabläufe moderner Containerterminals – nennt sich das Projekt am Hamburger Hafen, das Ende Januar 2020 ausläuft. Daran beteiligt sind CTD Container Transport Dienst, HPC Hamburg Port Consulting sowie das KIT. Wobei das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) das rund 387.000 Euro teure Projekt zu 65 Prozent gefördert hat. Nun liegen die Ergebnisse der im August 2018 begonnenen Studie vor.
Die nächsten Schritte aufzeigen
„Unsere Studie zeigt auf, wo noch Lücken sind, und skizziert notwendigen Entwicklungsschritte“, erklärt Nathalie Brenner, wissenschaftliche Mitarbeiterin vom Institut für Technik der Informationsverarbeitung des KIT. Dieses hat bereits den Einsatz (teil-) autonomer Fahrzeuge in Bus- oder Straßenbahndepots evaluiert. Mit Experteninterviews, Literaturrecherchen und Workshops hat das Projekt einerseits den Stand der Techniken zusammengetragen und andererseits über 100 technische, operative und rechtlichen Anforderungen identifiziert, die Hafenbetreiber, Spediteure und Lkw-Hersteller in den kommenden Jahren abgestimmt erfüllen müssen: Beispielsweise behindern die metallenen Containertürme im Terminal noch die Genauigkeit der GPS-Lokalisation. „Aus Nischen wie dem Hafenterminal entwickelt sich das automatisierte Fahren hin zu immer allgemeineren Anwendungen“, erläutert Prof. Eric Sax vom KIT.
So wurde untersucht
Im Rahmen der Studie und einer sich daran anschließenden Lückenanalyse wurde untersucht, in wieweit es möglich ist, autonom fahrende Lkw auf öffentlichen Straßen und gleichzeitig auf geschlossenen Terminalarealen einzusetzen. Darüber hinaus galt es herauszufinden, welche technischen, operativen und rechtlichen Anforderungen sowohl an die Fahrzeuge als auch an die beteiligten Transportdienstleister und Terminals zu stellen sind.