Autonomes Lkw-Fahren in Hamburg

17. Okt. 2022 Newsletter / Fahrzeug & Technik
Das europäische MODI-Projekt kommt ins Rollen. Die erste Teststadt fürs autonome Fahren ist Hamburg. Gruber Logistics ist mit von der Partie. Was das Konsortium aus 29 Partnern plant.
Vor dem Hintergrund des gravierenden Fahrermangels und steigender Warenströme kommt das autonome Fahren anscheinend doch noch ins Rollen. Die Europäische Kommission hat es sich zum Ziel gesetzt, die Forschung im Bereich autonome Lkw-Verkehre zu fördern und entsprechende Pilotprojekte im operativen Bereich finanziell zu unterstützen.
Millionen für die Forschung
Darunter befindet sich auch das MODI-Projekt, in dem ein Konsortium aus 29 Partnern die Umsetzung von Lösungen fürs autonome Fahren erprobt. Die EU fördert das Projekt mit einem Zuschuss von 23 Millionen Euro. Die Mittel kommen aus dem Rahmenprogramm Horizont Europa, Europas größtem Finanzierungsprogramm für die Forschung.
Lkw in der Innenstadt von Hamburg
Der Testlauf in Hamburg ist dabei Schauplatz der ersten Anwendung eines intelligenten Lkw in einer städtischen Umgebung. Das Forschungsprogramm und die Erprobung sollen vier Jahre dauern. Dann ist die technische Infrastruktur für die Kommunikation zwischen den Fahrzeugen und der Straßeninfrastruktur und dem Fahrzeug fertig.
Hilfe kommt aus Norwegen
Ein Aspekt des Projekts ist die Teilnahme von wesentlichen Akteuren der europäischen Logistik. Der federführende Partner des Konsortiums, das das Projekt vorschlägt, ist ITS Norway – ein staatliches Unternehmen, das sich mit der Digitalisierung der norwegischen Verkehrsnetze befasst. ITS steht dabei für Intelligent Transportation Systems und meint das Erfassen, Übermitteln, Verarbeiten und Nutzen verkehrsbezogener Daten.
Vom Fahrzeughersteller bis zum Logistiker
Neben Forschungsinstituten und Universitäten sind bei dem Projekt auch Unternehmen mit an Bord. Im Einzelnen sind das Volvo, Einride, DAF, DFDS und Moller – Maersk und das Logistikunternehmen Gruber Logistics aus Südtirol, das erst kürzlich den deutschen Schwerlastlogistiker Universal Transport übernommen hat.
MODI-Projekt: Das ist das Ziel nach vier Jahren
Im Rahmen des MODI-Projekts werden in den vier Jahren Lösungen und Potenziale der höchsten Automatisierungsstufe Level 5 getestet. Das heißt, dass sich zu diesem Zeitpunkt kein Fahrer mehr im Lkw befindet. Weitere Tests finden zudem auf dem Autobahnkorridor von Rotterdam in den Niederlanden nach Moss in Norwegen statt. Die Testfahrzeuge überqueren dabei vier Landesgrenzen und steuern den Terminalbetrieb in vier verschiedenen nordeuropäischen Häfen an.