BAG: Geschäft stabilisiert sich

13. Okt. 2020
Die Auftragslage von Unternehmen im Straßengüterverkehr stabilisiert sich weiter, aber mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Das zeigt die Corona-Marktbeobachtung des BAG. Insbesondere mit den Stammkunden stabilisiert sich das Geschäft zunehmend, berichteten Unternehmen dem Bundesamt für Güterverkehr (BAG). Aber der Markt ist zwiespältig: „In den Bereichen Lebensmitteleinzelhandel, Baugewerbe, pharmazeutische Güter und Holzwaren bleibt die Beförderungsnachfrage weiterhin hoch“, ergab die Marktbeobachtung des BAG.
Jedoch vor allem im Automobilsektor sowie in deren Zulieferbranchen, im Maschinen- und Anlagenbau und in der Chemiebranche schreite die Erholung der Auftragslage nur schleppend voran. Firmen, die ihre Aufträge über kurzfristige Kundenbeziehungen generierten, berichteten von einem verschärften Wettbewerb unter anderem durch neue Marktteilnehmer, die versuchten, ihre Auftragsrückgänge durch Neukundengeschäfte zu kompensieren.
Kostenreduktion oder Flexibilität?
Schwierig sei die Planung der Fuhrparkkapazitäten. Einerseits erwarteten mit einer zunehmenden Erholung der deutschen und internationalen Wirtschaft viele befragte Unternehmen eine Verbesserung der Auftragslage. Andererseits könne ein zweiter Lockdown nicht ausgeschlossen werden, beschreibt das BAG die zwiespältige Situation. Die Entscheidung zwischen Kostenreduktion durch den Abbau ungenutzter Lkw und der Beibehaltung von Flexibilität werde trotz angespannter Geschäftslage tendenziell zugunsten von Kapazitäten getroffen.
Höhere Spotmarktpreise
Allerdings sei von den Befragten berichtet worden, dass viele Klein- oder Subunternehmen bereits Lkw reduziert hätten und nicht mehr unmittelbar zur Verfügung stünden. Die Entwicklung macht sich am Spotmarkt bemerkbar. „Wenngleich die Offerten zu Zeiten von Laderaumüberhängen weiterhin sehr niedrige Tagesfrachtraten aufwiesen, seien jüngst auf einzelnen Relationen deutlich höhere Spotmarktpreise inseriert worden“, heißt es im BAG-Bericht.
Corona-Tests für Beschäftigte
Unternehmen mit ausländischen Beschäftigten berichten von einem erhöhten Kommunikationsbedarf bei der Regelung von Heimfahrten. Einige Betriebe machten nach Urlauben oder Heimreisen Corona-Tests oder wiesen eine zusätzliche Quarantäne-Woche an. „In diesem Zusammenhang wurden zuletzt zunehmend betriebliche Notfallpläne ausgearbeitet, falls Beschäftigte kurzfristig ausfielen“, schreibt das BAG. Im grenzüberschreitenden Verkehr hätten die Gesprächspartner des Bundesamts von leichten Verzögerungen infolge von neuerlichen Grenzkontrollen berichtet. Besonders lange Verzögerungen gab es demnach bei Verkehren nach Großbritannien.