BAG-Report: Ausländische Flotten legen im Fernverkehr zu

15. Aug. 2018
Von den Zuwächsen des standardisierten nationalen und internationalen Langstreckenverkehrs profitieren ausländische Unternehmen. Ein Indiz dafür sind die steigenden Anteile gebietsfremder Frachtführer bei den mautpflichtigen Kilometern in Deutschland. Deutsche Transportunternehmen zieht es dagegen verstärkt in den Regionalverkehr, wo Speditionen im Selbsteintritt tätig werden.
Gegenläufige Entwicklung von Verkehrsleistung und Transportaufkommen
Das geht aus der heute veröffentlichten Marktbeobachtung 2017 des Bundesamts für Güterverkehr (BAG) hervor. Und es ist laut BAG die Erklärung für die gegenläufige Entwicklung der Verkehrsleistung und der Beförderungsmenge. So sank die Verkehrsleistung in Deutschland voriges Jahr gegenüber 2016 um 0,5 Prozent auf 291 Milliarden Tonnenkilometer (tkm), während sich das Transportaufkommen um 1,5 Prozent auf mehr als 3,1 Milliarden Tonnen erhöhte. „Das ist der höchste ausgewiesene Wert seit der Jahrtausendwende“, heißt es in dem BAG-Bericht.
Dass die Beförderungsleistung der deutschen Unternehmen weiter sinkt, zeigt auch die Mautstatistik für 2017. Demnach ging der Anteil der hiesigen Unternehmen von 59 auf 57,4 Prozent zurück. Analog nahm der Anteil gebietsfremder Transportunternehmen von 41 auf 42,6 Prozent zu. Damit pumpten ausländische Lkw-Unternehmer erstmals mehr als zwei Milliarden Euro an Maut in die Kassen des Bundes, der 2017 insgesamt 4,68 Milliarden Euro an Maut kassierte.
Osteuropäische Flotten steigen stark in der Mautstatistik
Einen besonders steilen Anstieg in der Mautstatistik gab es bei den Anteilen der Flotten aus Mittel- und Osteuropa. Die Flotten aus Litauen legten um 21,1 Prozent zu, die aus Rumänien um 14,1 Prozent und die aus Polen um 12,5 Prozent. Danach folgen mit ebenfalls noch zweistelligen Zuwächsen die Fuhrparks aus Slowenien und Bulgarien. Die Verschiebung der Anteile hatte auch zur Folge, dass die Mauteinnahmen durch hiesige Transportunternehmen voriges Jahr um 1,8 Prozent auf 2,63 Milliarden Euro sanken.