Bahn-Streiks: BME befürchtet Vertrauensverlust

16. Okt. 2014
In kurzer Folge haben Warnstreiks der Eisenbahner-Gewerkschaft GDL jüngst erneut den Schienenverkehr lahmgelegt. „Nur auf wenige Stunden befristete Warnstreiks der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) mit Fokus auf dem Schienengüterverkehr dürften in den Lieferketten zunächst keine deutlichen Spuren hinterlassen“, sagt Gunnar Gburek, Bereichsleiter Logistik beim Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME). Demnach seien die Folgen erst dann absehbar, wenn es im Tarifstreit zu weiteren Ausständen komme, die sich über mehrere Tage hinziehen. „Gerade im Wettkampf mit anderen Verkehrsmitteln muss sie sich ihrer Verantwortung für den Schienengüterverkehr bewusst sein.“ Er befürchtet einen Vertrauensverlust, der auf lange Sicht nur schaden könne. „Im Gegensatz zur Schiene sind andere Verkehrsträger anders strukturiert, do dass die Gefahr von Ausständen weitaus geringer ist.“
Bis zu zwei Drittel der Schienengüter müssen laut BME im Streikfall auf andere Verkehrsträger umverteilt werden. Das restliche Drittel werde von privaten Konkurrenten bewegt. Diese hätten ihren Anteil in den vergangenen Jahren stetig ausweiten können. Der Verband rät Unternehmen darum, frühzeitig Alternativen zu suchen. Dabei, so der BME, sei zu beachten, dass der Straßenverkehr unter ausgelasteten Kapazitäten und vollen Straßen leide, während Binnenschiffe an vorhandene Häfen gebunden und damit weniger flexibel seien. „Wenn jedoch auch Züge im kombinierten Verkehr betroffen sind, hat dies auch unmittelbare Auswirkungen auf die Versorgungsketten im Handel“, sagt Gburek.