Bassen Logistic forciert begleitetes Lkw-Fahren ab 17
Was sich im Pkw bewährt hat, sollte man auch auf den Lkw übertragen: das begleitete Fahren ab 17. Nachdem der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) im Juli einen entsprechenden Vorstoß dazu unternommen hat, spricht sich nun auch Spediteur Peter Bassen aus Bremen dafür aus.
Der Geschäftsführende Gesellschafter von Bassen Logistic geht davon aus, dass das begleitete Fahren ab 17 Jahren die Ausbildung zum Berufskraftfahrer attraktiver machen, das Anfängerrisiko reduzieren und dem Fahrerengpass entgegen wirken würde. „Auszubildende sammeln bereits sehr früh Fahrpraxis, wodurch ihre Entwicklung aktiv gefördert wird und sich ihre Ausbildung erheblich verbessert“, erklärt Unternehmer Bassen, der 65 Mitarbeiter beschäftigt und 55 Lkw einsetzt.
Der Spediteur ist überzeugt, dass eine Änderung des Eintrittsalters nicht zuletzt jungen Schulabgängern entgegen kommen würde. „Sie haben die Aussicht, direkt in den Beruf einzusteigen, mit 16 Jahren den Lkw-Führerschein zu beginnen und anschließend bereits begleitet zu fahren“, erklärt Peter Bassen. Somit lasse sich die Ausbildung straffen und wertvolle Zeit einsparen.
Der DVR weist auf positive Effekte aus dem begleiteten Fahren mit 17 im Pkw hin. Junge Fahrer könnten zusätzliche Erfahrungen vor Beginn des Alleinfahrens sammeln. In der Folge sei es gelungen, in der Gruppe der Fahranfänger die Unfallzahlen und die Zahl der Auffälligkeiten um ein Fünftel zu reduzieren. „Es bietet sich daher an, diese positiven Erfahrungen auf die Gruppe der Berufskraftfahrer zu übertragen, um das Anfängerrisiko zu reduzieren“, argumentiert DVR-Präsident Dr. Walter Eichendorf.
Der DVR hatte die Möglichkeit des begleiteten Fahrens ab 17 im Lkw explizit für die Fahrerlaubnisklassen C und CE ins Spiel gebracht. Um hier anzusetzen, müssten allerdings das Mindestalter zum Erwerb der Führerscheine und die Voraussetzungen auf europäischer Ebene geschaffen werden. Dafür gelte es, eine entsprechende Initiative bei der Bundesregierung anzustreben.