Bayernhafen: Weniger Güterumschlag 2024

17. März 2025 Newsletter
Die Bayernhafen-Gruppe hat 2024 rund 8,17 Millionen Tonnen Güter per Schiff und Bahn umgeschlagen. Das sind eigenen Angaben zufolge 0,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Zur Gruppe gehören die Standorte Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau.
Schiffsgüterumschlag sank deutlich
„Häfen sind immer auch Spiegelbild der wirtschaftlichen und konjunkturellen Entwicklung“, sagt Bayernhafen-Geschäftsführer Joachim Zimmermann. Die Rezession in Deutschland und die weiterhin schwierige Wirtschaftslage mache sich auch in den Umschlagszahlen der Häfen bemerkbar.
Demnach sank der Schiffsgüterumschlag im vergangenen Jahr gegenüber 2023 um 6,6 Prozent auf 2,06 Millionen Tonnen. Laut einer Bayernhafen-Mitteilung bedeutete etwa die Schließung einer Papierfabrik in unmittelbarer Nachbarschaft des Bayernhafen Aschaffenburg den Wegfall von Brennstoffen und Rohstoffen.
Plus im Kombinierten Verkehr durch Trailerport Regensburg
Positiver war die Entwicklung auf der Schiene: Der Bahngüterumschlag betrug 6,1 Millionen Tonnen und erfuhr damit ein Plus 1,3 Prozent. Im Kombinierten Verkehr (KV) wurden über alle Bayernhafen-Standorte demnach 474.030 TEU (20-Fuß-Standardcontainer) umgeschlagen, das bedeutet ein Plus von 4,7 Prozent gegenüber 2023. Laut dem Bayernhafen haben vor allem Wechselbrücken und Sattelauflieger im kontinentalen Verkehr im letzten Jahr anteilsmäßig stark zugelegt.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr rund 475.000 Lkw-Fahrten durch die Verlagerung von Langstreckenverkehren auf die umweltfreundlicheren Verkehrsträger Schiff und Bahn eingespart.
Bezahlt machten sich demnach die Investition in den Trailerport Regensburg, einem Terminal speziell für die Verladung von Wechselbrücken und Sattelaufliegern von der Straße auf die Schiene. Dadurch sei die Aufnahme neuer Verkehre mit Lébény in Ungarn sowie über den Brenner mit Verona in Italien möglich gewesen. Laut dem Unternehmen wird auf den beiden Relationen der neue Trailer-Wagen des Anbieters Helrom eingesetzt, mit dem Lkw-Trailer horizontal auf die Bahn verladen werden.
Insgesamt habe Bayernhafen 2024 über alle Standorte Investitionen von rund 32 Millionen Euro angestoßen, etwa in die Hafeninfrastruktur und in die Vorbereitung von Flächen, wie die Modernisierung des Osthafen-Nordkais in Regensburg.
Und auch die Hafenkunden investieren in die Standorte: Der Neumarkter Energieversorger Rödl plane etwa einen ‚Energy Port‘ in Nürnberg mit allen gängigen Energieformen einschließlich einer Wasserstofftankstelle. Das Projekt wird vom Freistaat Bayern gefördert.