Berlin: VDA Mobility Innovation Summit
Der VDA Mobility Innovation Summit findet am 25. und 26. März in Berlin mit neuem Konzept und unter neuem Namen statt. Bei der Veranstaltung, ehemals Technischer Kongress, geht es um Zukunftsthemen wie Digitalisierung, Software-Defined Vehicles und hoch automatisiertes Fahren.
VDA-Präsidentin Hildegard Müller hielt ihre Eröffnungsrede vor rund 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern: „Unsere Unternehmen investieren trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage und der geopolitischen Herausforderungen enorme Summen in Forschung und Entwicklung und treiben die Zukunft der klimaneutralen und digitalen Mobilität voran.“
VDA-Präsidentin Müller: Innovationskraft fördern
Weiter führte Müller aus: „Die Unternehmen der deutschen Automobilindustrie betrachten die Transformation nicht nur als Herausforderung, sondern auch als große Chance. Und während unsere Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit nicht zuletzt durch ihre Innovationskraft unter Beweis stellen, wird die Lage von Tag zu Tag hierzulande schwieriger, denn der deutsche Standort ist international nicht mehr wettbewerbsfähig. Doch dieser Faktor ist entscheidend dafür, wo Investitionen stattfinden, wo neue Arbeitsplätze und neue Wertschöpfung entstehen – auch, wenn es um die Umsetzung von Innovationen geht. Zu oft können Unternehmen neue Produktionen nicht mehr hierzulande aufbauen – die Gründe dafür sind unter anderem die hohen Energiepreise, Bürokratie, Steuern und Abgaben sowie langsame Planungs- und Genehmigungsverfahren.“
Ambitionierte Reformen sind dringend nötig
50 Rednerinnen und Redner behandeln an den beiden Kongresstagen wichtige Themen wie klimaneutrale Antriebe, Software-Defined Vehicles, hoch automatisiertes Fahren oder das wichtige Feld der Cybersicherheit. Immer wieder folgten deutliche Appelle an die Politik, da der EU-Binnenmarkt durch zu viel Regulierung eingeschränkt sei und es an Beweglichkeit im einschränkenden Bürokratie- und Regelungskorsett fehle. „In aller Deutlichkeit heißt das: Um unsere erfolgreiche Industrie hierzuhalten, braucht es einen umfassenden Kurswechsel und eine ambitionierte Reform-Agenda“, sagt Müller.
Übertriebene Regulierung hemmt Standort Deutschland
VDA-Geschäftsführer Marcus Bollig sieht die Datennutzung als weiteren wichtigen Aspekt. Hier seien in vielen Bereichen Staaten außerhalb der EU weiter.
Grundsätzlich gelte, dass der deutsche beziehungsweise europäische Ansatz in Sachen Datennutzung und künstlicher Intelligenz, alles bis ins letzte Detail zu regulieren, uns international zurückwerfe. „Wenn wir bei dieser Mentalität und Art der Politik blieben, überlassen wir anderen das Feld“, sagt Bollig. „Wir haben ein riesiges Potenzial, unsere Hersteller und Zulieferer bringen alle Voraussetzungen mit, um hier weltweit die Standards und Maßstäbe zu setzen. Entscheidend ist auch hier, die richtige Balance zwischen notwendiger Regulierung und Chancennutzung zu finden. Wir müssen den Mut haben, Entwicklung und Ausprobieren möglich zu machen. Regulierung ist der zweite Schritt. Es darf nicht der erste sein.“