BGA-Umfrage: Wirtschaft scheut Investitionen
Die wirtschaftliche Stimmung ist gut. Jedoch investieren deutsche Unternehmen nicht vor Ort. Das hat eine Dienstleistungsumfrage unter 3.000 Unternehmen des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) ergeben.
Der Umfrage zufolge bewerten die Unternehmen die aktuelle Geschäftslage durchaus positiv, auch die Geschäftserwartungen fallen optimistisch aus. Trotzdem beklagt der BGA mangelnde Investitionen und nimmt die Politik in die Pflicht.
Öffentliche wie private Investitionen seien aber dringend nötig, sagt Anton F. Börner, Präsident des BGA in Berlin bei Vorstellung der Umfrage. Der weiter anwachsende Investitionsstau untergrabe das Fundament für Wachstum und Arbeitsplätze von morgen, so Börner weiter.
Gründe für die derzeitige Investitionsschwäche seien der Umfrage zufolge Unsicherheiten im Markt, inbesondere auch in der ungelösten Eurozonenkrise und in den zunehmenden Zentrifugalkräften in Europa, führt der BGA-Präsident aus. Mit verantwortlich für die mangeldene Investitionsbereitschaft sei die Politik. "Sie tut nichts, um den Teufelskreis zu druchbrechen und mit investitionsfördernden Maßnahmen die Investitionspause zu beseitigen und ein Aufbruchsignal zu sezten", so Börner. Unternehmen kämpften mit zu hohen Energiekosten, maroder Verkehrsinfrastktur und steigender Bürokartiekosten. Daher warten sie ab oder investieren "wo Kunden und Märkte sind".
Der BGA geht davon aus, dass die Umsätze unternehmensnahe Dienstleister wie Logistikunternehmen in diesem Jahr um zwei Prozent auf 851 Milliarden Euro wachsen. 2016 würde die Zahl um weitere zwei Prozent auf dann 868 Milliarden Euro ansteigen. Zudem werde es 2015 ein Plus von 75.000 Beschäftigen auf rund 7,7 Millionen ansteigen. 2016 soll die Zahl bei 7,8 Millionen Beschäftigen liegen. Im laufenden Jahr rechnet der BGA mit einem Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent.