BGL fordert günstigeren Gewerbediesel

08. März 2022 Newsletter / Transport & Verkehr
Die Spritpreise explodieren. Grund ist der Krieg in der Ukraine. Dies könnte zu einer Insolvenzwelle im deutschen Transportgewerbe führen. Die finanzielle Belastungsgrenze vieler Unternehmen sei erreicht, appelliert der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL).
„Auch wenn nur wenige deutsche Transportunternehmen Verkehre in oder aus der Ukraine fahren, ist die indirekte Betroffenheit der Branche über die explodierenden Spritpreise sehr groß“, sagt BGL-Vorstandssprecher Prof. Dirk Engelhardt. Der BGL fordert von der Politik deshalb auch in Deutschland die Einführung von verbilligtem „Gewerbediesel“ für Lkw.
Diesel-Floater schaffen keinen Ausgleich mehr
Die Preise für Energie und andere Produkte stiegen schon seit Monaten unaufhörlich, und dieses Problem komme jetzt zusätzlich hinzu, argumentiert der Verband. „Gerade die Dieselkosten steigen so schnell, dass nicht einmal die sogenannten Diesel-Floater hinterherkommen, die bislang für einen gewissen – wenn auch zeitversetzten – Ausgleich gesorgt haben“, erläutert Engelhardt. „Es droht schlicht und ergreifend eine Insolvenzwelle im deutschen Transportlogistikgewerbe – dann wäre die Versorgung von Bevölkerung und Wirtschaft in Gefahr.“
Transportunternehmen in der Zwickmühle
Bei Preisen von zum Teil über zwei Euro pro Liter ist Diesel inzwischen teurer als Benzin, und es wird mit einem weiteren Anstieg gerechnet. Immer mehr Unternehmer befänden sich in einem enormen Dilemma, betont der BGL. Sie hätten den Eindruck, sehenden Auges in die Insolvenz zu fahren, denn angesichts der rasant gestiegenen Kosten seien ihre Preise nicht mehr auskömmlich. Andererseits müssten sie - durch Verträge gebunden - weiterfahren.