BGL setzt sich für Notfallplan ein
Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) fordert von der Politik einen Notfallplan angesichts der Corona-Krise. Ziel ist die Sicherstellung der Versorgung von Bevölkerung und Wirtschaft. Der Verband schlägt unter anderem die Einrichtung von regionalen Notfallzentren unter Leitung des Bundesamts für Güterverkehr (BAG) vor, in denen Transportkapazitäten koordiniert werden und Informationen für von der Corona-Krise betroffene Fahrer und Unternehmen bereitgehalten werden.
Regionale Notfallzentren einrichten
Es sollte vier bis fünf regionale Notfallzentren in Deutschland geben, die sich eng mit Landesministerien und den Verbänden aus Transport und Logistik sowie Industrie und Handel abstimmen, schlägt der BGL vor. Hierher würden Kapazitätsengpässe oder freie Kapazitäten gemeldet, die Zentren übernähmen dann die weitere Abstimmung. Ihre Aufgabe wäre es zudem, Unternehmen und Fahrer bei möglichen Betriebsschließungen oder Quarantäne zu betreuen sowie Schutzmaßnahmen zu koordinieren.
Flexible Lenk- und Ruhezeiten
Weiterhin fordert der BGL die Flexibilisierung der Öffnungszeiten an den Rampen der verladenden Wirtschaft sowie die Übernahme der Be- und Entladung ausschließlich durch das Lagerpersonal, um das Ansteckungsrisiko für die Lkw-Fahrer zu minimieren. Außerdem sollten die Kontrollen des Sonn- und Feiertagsfahrverbots ausgesetzt werden. Damit einhergehen müsste dem BGL zufolge sowohl eine Flexibilisierung bei den Arbeitszeiten als auch bei den Lenk- und Ruhezeiten, die ausschließlich für den Zeitraum der Corona-Krise gelten sollen. Außergewöhnliche Umstände erforderten auch außergewöhnliche Maßnahmen, betonte BGL-Vorstandssprecher Prof. Dirk Engelhardt.
Drastische Auftragseinbrüche
Der Verband weist darauf hin, dass es in der Branche bereits drastische Auftragseinbrüche seit Auftreten des Virus gebe, bei steigender Tendenz. Einige Logistiksparten wie Seehafenhinterland-Verkehre und Seecontainer-Importe, Luftfracht, Eventlogistik sowie beispielsweise Italienverkehre seien besonders stark betroffen.