Konjunktur flaut weiter ab

06. Aug. 2019
Die wirtschaftliche Lage im deutschen Transportlogistikgewerbe war im ersten Quartal 2019 weiterhin negativ.
Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) befragte für seine Konjunkturanalyse über das erste Quartal 2019 insgesamt 393 Unternehmen, 260 (66,2 Prozent) antworteten. Die wirtschaftliche Lage im deutschen Transportlogistikgewerbe war im Berichtsquartal weiterhin negativ.
Der Geschäftslage-Saldo, das heißt der Durchschnitt aus Umsatz- und Betriebsergebnis-Saldo, stieg allerdings gegenüber dem Vorquartal von minus 13,5 auf minus 5,5 Prozentpunkte. Verglichen mit dem Vorquartal reduzierten im ersten Quartal 2019 8,5 Prozent aller befragten Betriebe ihre Fuhrparkkapazität, ebenfalls 8,5 Prozent erhöhten sie.
Bei 27,5 Prozent der Unternehmen sanken im Berichtszeitraum verglichen mit dem Vorquartal die Umsätze, bei 23 Prozent stiegen sie. 24,5 Prozent der Unternehmen bewerteten im ersten Quartal 2019 ihr Betriebsergebnis als schlecht, 18 Prozent als gut. Die Fahrzeugauslastung sank bei 24 Prozent der Betriebe, bei 10,5 Prozent stieg sie. Im Berichtsquartal haben 13,5 Prozent den Fahrpersonalbestand reduziert, 10,5 Prozent erhöht. 66 Prozent der befragten Firmen kämpften im 1. Quartal 2019 mit gestiegenen Gesamtkosten, 58,5 Prozent mit höheren Personalkosten, 50 Prozent mit gestiegenen Fahrzeugkosten und 58 Prozent mit erhöhten Treibstoffkosten. Positiv: Nur noch jeder dreizehnte Betrieb war mit einer gesunkenen Zahlungsmoral seiner Kunden konfrontiert.
Der Saldo der Gesamtkostenentwicklung sank im ersten Quartal 2019 von plus 65,5 Prozent im Vorquartal auf jetzt plus 60,5 Prozent. Dabei sank der Anteil der Betriebe mit gestiegenen Gesamtkosten von 70 Prozent auf 66 Prozent, der Anteil der Betriebe mit gesunkenen Gesamtkosten stieg von 4,5 Prozent auf sechs Prozent. Höhere Personalkosten verzeichneten 58,5 Prozent (im Vorquartal 53 Prozent), 50 Prozent (im Vorquartal 47 Prozent) gestiegene Fahrzeugkosten und 58 Prozent (im Vorquartal 62,5 Prozent) erhöhte Dieselkosten.
Betriebsergebnisse: Saldo weniger negativ
Der Betriebsergebnis-Saldo stieg im ersten Quartal 2019 von minus 12 Prozent auf minus 6,5 Prozent. Nach 13 Prozent im Vorquartal bewerteten im Berichtsquartal 18 Prozent der befragten Unternehmen ihr Betriebsergebnis als gut und 24,5 Prozent – genau wie im Vorquartal – als schlecht. Im gleichen Vorjahresquartal lag dieser Saldo bei minus 9,5 Prozent. Der Betriebsergebnis-Prognosewert für das dem Berichtsquartal folgende Halbjahr stieg im ersten Quartal 2019 gegenüber der Prognose aus dem Vorquartal saisonbedingt deutlich von minus 17 Prozent auf minus 2,5 Prozent. Optimistische Erwartungen hegten im Berichtsquartal 15 Prozent (im Vorquartal neun Prozent), pessimistische 17,5 Prozent (im vierten Quartal 2018: 26,5 Prozent). Vor einem Jahr lag dieser Prognose-Saldo bei minus 1,5 Prozent.
Umsätze: Saldo mit dem schlechtesten Wert für ein erstes Quartal seit drei Jahren
Der Umsatz-Saldo stieg im ersten Quartal 2019 von minus 15 Prozent im vierten Quartal 2018 auf jetzt minus 4,5 Prozent. Im Berichtsquartal waren die Umsätze bei 23 Prozent (nach 14 Prozent im Vorquartal) der befragten Unternehmen gestiegen; gefallen waren sie – nach 29 Prozent im Vorquartal – bei 27,5 Prozent. Im gleichen Vorjahresquartal lag der Wert des Umsatzsaldos bei minus 2,5 Prozent.
Fahrzeugauslastung: Saldo auf dem niedrigsten Stand seit über zwei Jahren
Im ersten Quartal 2019 sank der Fahrzeugauslastungs-Saldo von minus 11,5 Prozent im Vorquartal auf minus 13,5 Prozent. Bei 10,5 Prozent der befragten Unternehmen war die Auslastung im Vergleich zum Vorquartal gestiegen (im vierten Quartal 2018 bei 9,5 Prozent), gesunken war sie stattdessen bei 24 Prozent (im Vorquartal bei 21 Prozent). Im gleichen Vorjahresquartal lag dieser Saldo noch bei minus Prozent.
Der Saldo zur erwarteten Fahrzeugauslastung für das dem Berichtsquartal folgende Halbjahr stieg gegenüber der Prognose aus dem vierten Quartal 2018 saisonbedingt von minus Prozent auf plus neun Prozent.
Der Anteil der positiven Erwartungen stieg gegenüber der Prognose aus dem Vorquartal von 11,5 Prozent auf 20 Prozent , der Anteil der negativen Einschätzungen fiel dagegen von 27,5 Prozent auf 11 Prozent. Im letzten Jahr zur gleichen Zeit lag dieser Saldo noch bei plus 25,5 Prozent.
Fahrpersonalbestand: Saldo rutscht ins Minus
Im ersten Quartal 2019 sank der Fahrpersonalbestands-Saldo gegenüber dem Vorquartal von plus 0,5 Prozent auf minus drei Prozent. 10,5 Prozent der befragten Betriebe (im vierten Quartal 2018: elf Prozent) erhöhten ihren Fahrpersonalbestand gegenüber dem Vorquartal, 13,5 Prozent – nach zehn Prozent im Vorquartal – verringerten ihn. Im gleichen Vorjahresquartal lag dieser Saldo bei minus 4,5 Prozent. Für das dem Berichtsquartal folgende Halbjahr stieg der Prognose-Saldo zur Fahrpersonalbestandsentwicklung von minus 2,5 Prozent im Vorquartal auf jetzt plus 5,5 Prozent. Nach im Vorquartal zwölf Prozent nunmehr 15 Prozent der Unternehmen, zusätzliche Fahrer einzustellen. Fahrpersonal abbauen wollten dagegen 9,5 Prozent – nach 14 Prozent im Vorquartal. Der Referenzwert im Vorjahr für diesen Prognose-Saldo betrug noch plus 10,5 Prozent
Fuhrparkkapazität: Saldo absolut ausgeglichen
Der Fuhrparkkapazitätssaldo erhöhte sich im 1. Quartal 2019 minimal von minus 0,5 Prozent auf null Prozent. 8,5 Prozent (im Vorquartal 5,5 Prozent) der Unternehmen gaben an, ihre Fuhrparkkapazität gegenüber dem Vorquartal erhöht und ebenfalls 5,5 Prozent (im Vorquartal sechs Prozent) diese verringert zu haben. Im gleichen Quartal des Vorjahres lag dieser Saldo bei ebenfalls 0 Pp. Der Saldo der Fuhrparkkapazitäts-Prognose für das dem Berichtsquartal folgende Halbjahr stieg von minus sechs Prozent im Vorquartal auf jetzt plus 3,5 Prozent. Zehn Prozent (im Vorquartal 5,5 Prozent) aller Unternehmen planten die Erhöhung ihrer Fuhrparkkapazität, während 6,5 Prozent (im Vorquartal 11,5 Prozent) eine Reduzierung vorsahen. Vor Jahresfrist lag dieser Wert noch bei plus acht Prozent.