BGL-Konjunkturanalyse: Abwärtstrend setzt sich fort

18. Juli 2016
Der gewerbliche Güterverkehr kämpft mit trübem wirtschaftlichem Klima. Der Abwärtstrend halte trotz niedrigem Dieselpreis an. Das ist das Ergebnis der Konjunkturanalyse des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) für das erste Quartal 2016. Grund für die trüben Aussichten seien die weitverbreiteten Dieselpreisgleitklauseln. Diese Vereinbarung zwischen Transportunternehmen und Verlader sieht vor, dass sich der Transportpreis dem Dieselpreis anpasst. Ein geringer Dieselpreis verursacht demnach schrumpfende Transportpreise. Der Geschäftslage-Saldo (der Durchschnitt aus Umsatz- und Betriebsergebnis-Saldo) sank nach den Ergebnissen der Analyse gegenüber den Vorquartalen von plus drei über minus 3,5 und minus neun auf jetzt minus 12,5 Prozentpunkte. Die Prognosen für das kommende Halbjahr seien entsprechend pessimistisch.
Die schwache Konjunktur spiegelt sich auch bei den Fahrzeugkapaziäten der befragten Unternehmen wider. Im Vergleich zum Vorquartal reduzierten im ersten Quartal 2016 7,5 Prozent alle befragten Betriebe ihre Fuhrparkkapazität, sechs erhöhten sie.
Bei fast einem Drittel der Unternehmen sanken die Umsätze. Bei 14 Prozent stiegen sie an. 20 Prozent der Unternehmen bewerten ihr Betriebsergebnis im ersten Quartal 2016 als schlecht. 13 Prozent definieren es als gut. Die Fahrzeugauslastung sank bei 27,5 Prozent der Betriebe, bei acht Prozent stieg sie. Ein weiteres Ergebnis der Umfrage bezieht sich auf Fahrer: Elf Prozent der Betriebe hat den Fahrspersonalbestand reduziert, acht Prozent stockten auf.
Mit steigenden Gesamtkosten schlugen sich 21 Prozent der Befragten herum, 10,5 Prozent kämpften mit höheren Dieselkosten, 16,5 Prozent mit gestiegenen Fahrzeugkosten und 31,5 Prozent mit erhöhten Personalkosten. 12,5 der Betriebe waren mit einer gesunkenen Zahlungsmoral ihrer Kunden konfrontiert.
Der BGL hat für seine Umfrage 529 Unternehmen befragt und 386 Antworten ausgewerten.