BGL-Konjunkturanalyse: Kosten explodieren

03. Jan. 2023
Das deutsche Transportlogistikgewerbe kämpft auch im dritten Quartal 2022 mit enormen Kosten. Das geht aus der Konjunkturanalyse des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) hervor. Diese Kosten konnten die Unternehmen nur zum Teil in den Frachtpreisen weitergeben.
88 Prozent der befragten Firmen sahen sich im dritten Quartal mit gestiegenen Gesamtkosten konfrontiert, 69,5 Prozent mit höheren Personalkosten, 79,5 Prozent mit gestiegenen Fahrzeugkosten und 73 Prozent mit erhöhten Treibstoffkosten. Hinzu kam, dass fast jeder sechste Betrieb mit einer gesunkenen Zahlungsmoral seiner Kunden umgehen musste.
Demnach fiel nach Angaben des BGL der Geschäftssaldo – also der Durchschnitt aus Umsatz- und Betriebsergebnis-Saldo – gegenüber dem Vorquartal von plus 9,5 auf minus 0,5 Prozentpunkte. Für das folgende Halbjahr gehen Unternehmen von schlechteren Voraussetzungen für die Branche als noch im Vorquartal und Vorjahresquartal aus.
Gut 13 Prozent aller befragten Betriebe reduzierten ihre Fuhrparkkapazitäten im Vergleich zum Vorquartal. Nur 4,5 Prozent erhöhten sie. Bei 14 Prozent der Unternehmen sanken im Berichtszeitraum im Vergleich mit dem Vorquartal die Umsätze. Bei 24 Prozent stiegen sie.
Die Fahrzeugauslastung sank bei 12,5 Prozent der Betriebe, bei 9 Prozent stieg sie. Zudem ging im Berichtszeitraum bei 15,5 Prozent der Fahrpersonalbestand zurück. Nur bei 9,5 Prozent erhöhte er sich. Im 3. Quartal 2022 bewerteten 23,5 Prozent der Unternehmen ihr Betriebsergebnis als schlecht. Nur 13 Prozent bewerteten es als gut.
Der BGL befragte für seine Konjunkturanalyse insgesamt 398 Unternehmen, davon antworteten 220 (55,3 Prozent).