BGL und Verdi machen Front gegen Sozialdumping

14. Okt. 2013
Der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) und die Gewerkschaft Verdi wollen ihre Gangart im Kampf gegen Sozialdumping verschärfen. Sie hatten im Sommer ein Bündnis geschlossen, um ruinösem Wettbewerb entgegen zu treten. Alarmiert sind beide Seiten vor allem wegen einer möglichen Lockerung der Kabotage. Es gibt Stimmen innerhalb der EU, diese komplett freizugeben.
Um einem weiteren Sozialdumping vorzubeugen, wollen beide Seiten im Vorfeld der Europawahlen den Dialog mit den EU-Parlamentariern intensivieren. Die Wahlen finden am 25. Mai statt. Zugleich kündigt der BGL an, die Kabotage zum Thema des Antrittsbesuchs beim neuen Bundesverkehrsminister zu machen. „Die Dumpingschleusen, die geöffnet wurden, müssen dringend wieder geschlossen werden“, erklärte das Geschäftsführende Präsidialmitglied beim BGL, Prof. Dr. Karlheinz Schmidt.
Zwar sind sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer in der Sache einig. Doch gibt es unterschiedliche Auffassungen, wie man illegal agierenden Organisationen zu Leibe rücken soll. Der BGL setzt unter anderem auf Regeln, die das Anwerben von Mitarbeitern aus Schwellenländern erschweren oder unterbinden, solange es geeignete Kandidaten innerhalb der EU gibt. Verdi baut dagegen auf einen gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro, der das eklatante Lohngefälle zumindest ein Stück weit angleichen könnte. Der BGL hält zwischen den Tarifparteien ausgehandelte Lohnuntergrenzen für sinnvoller als eine gesetzliche Regelung.