BIEK veröffentlicht KEP-Studie 2023

14. Juni 2023
In der KEP-Branche sind Rückgänge im Sendungsvolumen und beim Umsatz zu verzeichnen, doch das Wachstum liegt deutlich über dem Vor-Corona-Niveau. Dies zeigt die aktuelle KEP-Studie des Bundesverbands Paket und Expresslogistik (BIEK)
„Trotz der Rückgänge im vergangenen Jahr wird deutlich: Der langfristige Wachstumstrend des KEP-Marktes setzt sich fort. Gleichzeitig passt sich die Branche an die weiterhin turbulente Großwetterlage an und meistert die Herausforderungen, denen sich Wirtschaft und Gesellschaft insgesamt stellen müssen“, sagte Marten Bosselmann vom BIEK bei der Vorstellung der Studie in Berlin.
Hier die wichtigsten Zahlen:
• Gesamtzahl der transportierten Sendungen 2022: 4,15 Milliarden, Rückgang um 360 Millionen Sendungen (-7,9 Prozent), dennoch deutlich über dem Vor-Corona-Niveau (+14 Prozent)
• Pro Tag: knapp 14 Millionen Sendungen an rund 9 Millionen Empfängerinnen und Empfänger (privat und gewerblich)
• Gesamtumsatz 2022: rund 26 Milliarden. Euro (-3,5 Prozent)
• Beschäftigte 2022: 13.000 Jobs mehr als vor Corona
Die Studie erscheint seit 2004 jährlich und wird von der KE-CONSULT Kurte&Esser im Auftrag des BIEK erstellt. Studienautor Dr. Klaus Esser berichtete, dass der KEP-Markt die letzten drei Jahre extreme Schwankungen verzeichnet habe, die nur eine Richtung kannten - nach oben. Vorher sei der Markt von einem eher gleichmäßigen Wachstum geprägt gewesen.
„Jetzt haben wir 2022 erstmals wieder sehr starke Schwankungen nach unten erfahren - das stellt eine besondere Herausforderung für Unternehmen dar, etwa in der Kapazitätsplanung und -steuerung“, sagte Esser.
Die Ursachen für den Rückgang sehen die Experten in den Folgen des Kriegs in der Ukraine: Die Konsumschwäche der privaten Haushalte bremse das B2C-Wachstum, auch das Ende eines sogenannten „Corona-Effekts“ habe zu einer Kaufzurückhaltung im Online-Handel geführt. Statt im Online-Handel würden wieder mehr Umsätze im stationären Handel gemacht, sodass auch das Paketaufkommen zurückging.
Die weitere Prognose: Je nach wirtschaftlicher Gesamtlage könnte sich der KEP-Markt schon in der zweiten Jahreshälfte 2023 wieder erholen. Mittelfristig erwarten die Experten von BIEK und KE-Consult ein Wachstum auf rund 4,9 Milliarden Sendungen im Jahr 2027.