BME: Verlader sollen über Zuschläge verhandeln

31. Aug. 2015
Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) befürchtet, dass Speditionen bei Verladern Mehrkosten für die Nutzung des Eurotunnels verlangen. Nach Angaben des BME fordern immer mehr Speditionen so genannte Surcharges (Aufschläge) für die Überfahrt per Lkw, Zug oder Fähre. Grund für die Zusatzkosten seien die Behinderungen am Eurotunnel bedingt durch den Flüchtlingsstrom. Nach wie vor versuchen Tausende von Einwanderen von Calais über den Eurotunnel nach England zu kommen. Die Sicherheitsmaßnahmen wurden erhöht, es kommt zu Verzögerungen am Eurotunnel.
Momentan würden nur einzelne große Speditionen Mehrkosten verlangen. Gunnar Gburek vom BME rät Frachteinkäufern, mit ihren Dienstleistern zu verhandeln. „Die Tatsache, dass nicht alle etwas verlangen, lässt vermuten, dass manche Anbieter die Situation nutzen, um eine Preiserhöhung durchzusetzen“, sagt der Experte. Für Verhandlungspotenzial spricht auch die unterschiedliche Höhe, die verlangt wird. Die berechneten Zusatzkosten würden den Angaben zufolge im Bereich zwischen fünf und zehn Prozent liegen. Häufig fehle aber auch der konkrete Beleg für Mehrkosten. „Dabei gibt es durchaus Ansätze, die ein gewissen Maß rechtfertigen“, sagt Gburek. Neben den Verzögerungen an den Zugangstätten Calais und Dover spielen auch die sinkende Bereitschaft der Fahrer, die Überfahrt anzutreten, sowie Schäden am Fahrzeug oder der Ladung eine Rolle.