Kleintransporter: BMVI reagiert verhalten auf FPD-Anfrage
Das Bundesverkehrsministerium antwortet verhalten auf eine kleine Anfrage der FDP zu den sogenannten Polensprintern.
Die Antworten des Bundesverkehrsministeriums (BMVI) auf die kleine Anfrage (Drucksache 19/4333) der FDP-Bundestagsfraktion zu den sogenannten Polensprintern (Kleinsttransporter mit Schlafplatz) liegt vor. Sie zeugen allerdings „eher von Unkenntnis“, kommentiert der FDP-Bundestagsabgeordnete Christian Jung (Baden-Württemberg), im Gespräch mit eurotransport.de. „Der Bundesregierung liegen hierzu keine belastbaren Informationen vor, da entsprechende Erhebungen weder vorgesehen sind noch durchgeführt werden“, heißt es etwa zu der Frage, wie viele derartige Fahrzeuge in Deutschland unterwegs sind beziehungsweise hierzulande disponiert werden.
Auch in Sachen Gefährdung im Straßenverkehr halten sich die Verantwortlichen bei ihrer Antwort bedeckt: „Der Bundesregierung liegen hierzu keine Erkenntnisse vor.“ Die genannte Fahrzeugart stelle keine separate Erhebungskategorie dar. Auch aus anderen Zusammenhängen seien keine besonderen Unfallhäufigkeiten bekannt geworden.
Alle Augen bleiben zugedrückt
Besonders ins Visier sollen diese Fahrzeuge allerdings auch nicht genommen werden, da eine „solche Kontrolle nicht wirksam wäre“. Was wiederum damit zusammenhängen könnte, dass „diese Kleinsttransporter mit Schlafplatz keinerlei Beschränkungen oder gezielten Kontrollen unterliegen“, erklärt Jung. Das soll, wenn es nach der Bundesregierung geht, auch so bleiben: Sie lehnt es ab, den digitalen Tachografen für alle gewerblichen Fahrzeuge vorzuschreiben, unabhängig von ihrem Gesamtgewicht.
Immerhin gesteht die Regierung ein, dass die Logistik von den sogenannten Polensprintern wirtschaftlich unter Druck gesetzt wird. Für Jung, der zugleich Berichterstatter der FDP-Bundestagsfraktion für Güterverkehr und Logistik ist, ist es daher umso unverständlicher, dass an dieser Stelle seitens der Bundesregierung nichts getan wird. Als Teil der Opposition möchte er sich nun dafür stark machen, dass das Thema stärker in den Fokus kommt. „Das Thema ist sowohl hinsichtlich der damit einhergehenden Gefahren für den Straßenverkehr als auch mit Blick auf die wirtschaftlichen Folgen für die Logistik zu wichtig“, sagt Jung.