Bosch: Elektronische Helfer in immer mehr Neuwagen

07. März 2018
Fahrerassistenzsysteme sind bei Neuwagenkäufern weiterhin zunehmend im Trend. Elektronische Helfer wie Parkassistenzsysteme sowie Spurassistenz- und Notbremssysteme gehören in Deutschland und anderen europäischen Ländern immer häufiger auf die Ausstattungsliste von Neufahrzeugen. Dies ergab die Bosch-Auswertung auf Basis der Pkw-Neuzulassungsstatistik des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) sowie der Daten des Marktanalyse-Unternehmens IHS Markit für das Jahr 2016.
Demnach sind 62 Prozent der 2016 in Deutschland neu zugelassenen Pkw mit einem Parkassistenzsystem ausgestattet. Mit 38 Prozent belegen automatische Notbremssysteme, die den Fahrer warnen oder das Fahrzeug im Notfall bis zum Stillstand abbremsen Platz zwei der am häufigsten verbauten Systeme. 37 Prozent aller neu zugelassenen Pkw in Deutschland verfügt über eine Fahrermüdigkeitserkennung. Die höchste Zuwachsrate gegenüber Vorjahr verzeichnen Spurassistenzsysteme: In 2016 waren doppelt so viele Fahrzeuge damit ausgestattet als in 2015. Abstandstempomaten ACC sind in 19 Prozent aller in Deutschland zugelassenen Neufahrzeuge an Bord. Mit dem Stauassistenten, so die Bosch-Auswertung, ist auch die erste teilautomatisierte Funktion im Markt angekommen. 2016 waren neun Prozent aller Neufahrzeuge damit ausgestattet.
Die Beliebtheit der Assistenzsysteme hat ihre Gründe, schließlich verspricht die technische Entwicklung stressfreiere und unfallfreiere Mobilität. Laut Bosch könnten durch den Einsatz von Notbremssystemen allein in Deutschland bis zu 72 Prozent aller Auffahrunfälle mit Personenschaden vermieden werden. „Der Trend ist eindeutig: Fahrerassistenzsysteme werden bald so selbstverständlich zur Ausstattung von Autos gehören wie Radio und ESP“, sagt Mitglied der Bosch-Geschäftsführung Dr. Dirk Hoheisel.
Nicht nur in Deutschland, auch in anderen Ländern Europas zeichnet sich eine vergleichbare Entwicklung ab. In Großbritannien, den Niederlanden, Belgien und Frankreich rangieren die beliebtesten Fahrerassistenzsysteme in gleicher Reihenfolge wie in Deutschland: Parkassistenzsysteme, Notbremssysteme und Spurassistenten. In Frankreich ist der Anteil an Neufahrzeugen mit einem Parkassistenzsystem noch höher als in Deutschland, nämlich 67 Prozent, wobei diese Systeme häufig schon zur Serienausstattung der Fahrzeuge gehören. Europäische Spitzenreiter hinsichtlich automatische Notbremssysteme sind Belgien und die Niederlande mit einem Anteil von jeweils 39 Prozent der Neu-Pkw.
Entsprechend sieht Bosch die Wachstumschancen in diesem Bereich. Nach eigenen Angaben will das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen 2019 im Bereich Fahrerassistenz die Umsatzschwelle von zwei Milliarden Euro überschreiten.