Branche: Logistik leidet unter Personalmangel

05. Dez. 2022
Die Logistikbranche kämpft in erster Linie mit Personalmangel. Das zeigt der Report „Supply Chain Benchmarking 2022“ von Körber und Roland Berger auf. Auf Initiative des Technologiekonzerns Körber hat die Unternehmensberatung Roland Berger mehr als 200 Unternehmen mit über 500 Mitarbeitern in Nordamerika und Europa befragt. Die Ergebnisse der Studie „Supply Chain Benchmarking 2022“ zeigen, wo in der Branche de Schuh drückt und wie die Unternehmen gegenlenken sollten.
Fachkräftemangel und unzufriedene Mitarbeiter
Das wohl drängendste Problem ist der Personalmangel: Laut Studie ist Mitarbeiter einzustellen und zu binden das zentral Thema für die Logistik. Es handele sich um einen Arbeitnehmermarkt, in dem die Unternehmen oft vergeblich versuchen, freie Stellen zu besetzen, um den reibungslosen Betrieb der Supply Chains zu sichern. Das liegt jedoch nicht nur an dem allgemeinen Fachkräftemangel.
Zum Teil ist das Problem auch hausgemacht: So wechseln laut dem Report mehr als ein Drittel der Befragten jedes Jahr mindestens die Hälfte ihres Lagerpersonals. Und gerade einmal 37 Prozent der Teilnehmer der Studie gaben an, dass sie über eine ausreichende Personaldecke verfügen. Eine gelungene Mitarbeiterbindung sieht anders aus.
Nur wenige haben Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung
Zumindest in einem Teil der Unternehmen wird nun mehr Wert auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter gelegt. Bei den von Roland Berger als führende Unternehmen deklarierten Logistikern, in Europa sind das demzufolge rund 34 Prozent, stehen Sicherheit am Arbeitsplatz, Gamification sowie Ergonomie auf der Agenda.
Thema Nachhaltigkeit ist erst noch in den Startlöchern
Die Nachhaltigkeit der Supply Chain wird für Unternehmen zu einer Priorität, heißt es in der Studie. Die Unternehmen würden versuchen, die von ihren Lkw gefahrenen Kilometer zu reduzieren und verstärkt Elektrofahrzeuge einzusetzen. Des Weiteren rücke auch die ökologische Nachhaltigkeit des Lagerbetriebs in den Fokus. Für die 84 Prozent der Europäer hat die Nachhaltigkeit daher eine hohe Priorität. Viele Projekte befinden sich aber erst noch in der Umsetzung.
So steht's um Digitalisierung und Automatisierung
Mit Digitalisierung durch die richtigen Technologien könnten Supply Chains – sinngemäß – intelligenter werden. Tatsächlich sehen das 86 Prozent der europäischen Unternehmen so, doch gelten gerade einmal 21 Prozent laut der Studie als führend. Und lediglich ein Drittel davon wiederum gab an, Arbeitsabläufe vollständig automatisiert und papierlos zu gestalten.