Bremen: Hafenbetreiber rechnen mit sinkenden Mengen

09. Apr. 2024 Newsletter
Bremer Hafenlogistiker gehen von einem schwachen Jahr 2024 aus. Einer Umfrage zufolge rechnen die Projektlogistiker aus dem Umfeld der BHV-Bremische Hafen- und Logistikvertretung (BHV) für 2024 mit einer Stagnation oder sogar sinkenden Mengen.
Demnach blickt nur knapp ein Drittel optimistisch auf das laufende Jahr und rechnet mit steigenden Mengen. Ebenfalls ein Drittel erwartet eine Stagnation, 40 Prozent rechnen mit Rückgängen. Das sind Ergebnisse der Umfrage unter rund 60 Dienstleistern und Verladern für den BHV-Projektlogistik-Monitor 2024. Das vergangene Jahr verlief positiver. Bei rund der Hälfte der Befragten ist das Ladungsaufkommen 2023 gegenüber dem Vorjahr gestiegen.
Für 2024 sind die Prognosen düster. 45 Prozent erwarten steigende Frachtraten und damit einhergehend auch höhere Logistikkosten. 43 Prozent rechnen mit einer Stagnation, nur zwölf Prozent gehen von sinkenden Kosten aus. Daher wird der Kostendruck auch als die größte aktuelle Herausforderung genannt, gefolgt vom Fachkräftemangel.

Trotzdem in Mitarbeitende investieren

Dennoch wollen die Unternehmen in Mitarbeitende investieren. 42 Prozent planen 2024 mit steigenden Mitarbeiterzahlen, 48 Prozent wollen die Beschäftigten halten, zehn Prozent wollen Stellen kürzen. Zu wenige Bewerber gibt es auf die ausgeschriebenen Ausbildungsstellen. Nur die Hälfte der Befragten konnte im vergangenen Jahr alle Ausbildungsplätze besetzen. 82 Prozent der Betriebe haben im kaufmännischen Bereich zu wenig qualifizierte Bewerber. Im gewerblichen Bereich haben dieses Problem knapp 40 Prozent.
Den Studenten und Auszubildenden der befragten Unternehmen ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie besonders wichtig (87 Prozent). Gefolgt von einer fairen Vergütung (84 Prozent) und Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen (70 Prozent). Für die Nachwuchs- und Fachkräftegewinnung spielen soziale Medien eine immer größere Rolle. Linkedin ist am wichtigsten (83 Prozent), gefolgt von Instagram (47 Prozent), Facebook (33 Prozent) und Xing (30 Prozent).

Alle sind für Nachhaltigkeit verantwortlich

Auf die Frage „Wer trägt die höchste Verantwortung, die Projektlogistik nachhaltiger zu machen?“ wurden zuerst die Verlader (30 Prozent) genannt. Endkunden, Logistikdienstleister und die Politik folgen aber mit wenigen Prozentpunkten Abstand. Dagegen sind Verlader und/oder Endkunden im Projekt- und Breakbulk-Geschäft nicht bereit, wegen nachhaltigen Lösungen höhere Logistikkosten zu akzeptieren.
Die BHV repräsentiert als Wirtschafts- und Interessensverband rund 220 überwiegend mittelständische Mitgliedsunternehmen aus der Logistik, Hafen- und Transportwirtschaft aus dem Großraum Bremen und Bremerhaven.