Brexit: Großbritannien will keine Fristverlängerung
Durch die Corona-Krise sind die Brexit-Verhandlungen ins Stocken geraten. Doch die Briten wollen ohnehin keine Fristverlängerung. „Wir werden nicht um eine Verlängerung der Übergangsfrist bitten, und wenn die EU bittet, werden wir Nein sagen“, betonte ein Regierungssprecher. Eine Ausdehnung der Frist verlängere nur die Verhandlungen, die Unsicherheit der Unternehmen und verzögere Kontrollen an den eigenen Grenzen, führte er aus. Großbritannien bleibe zudem an die EU-Gesetzgebung gebunden zu einem Zeitpunkt, „wo wir gesetzgeberische und wirtschaftliche Flexibilität brauchen, um die Reaktion Großbritanniens auf die Coronavirus-Pandemie zu steuern“.
Eingeschränkte Verhandlungen
Bei einer Videokonferenz von EU- und britischen Unterhändlern hatte David Frost für Großbritannien betont, seine Regierung sei entschlossen, noch vor Ende 2020 ein neues Handelsabkommen mit der EU zu vollenden. Die Verhandlungen waren zuletzt durch die Corona-Krise stark eingeschränkt. Weitere Telefonkonferenzen sind jetzt vorgesehen, bevor im Juni die EU-Staats- und Regierungschefs beraten. Dann will auch die britische Seite entscheiden, ob sie zu „No Deal“-Bedingungen austritt. Der Internationale Währungsfonds hatte kürzlich prognostiziert, dass die britische Wirtschaft in diesem Jahr um 6,5 Prozent schrumpfen wird.