Brexit: Verbände fordern Verlängerung
Sieben europäische Straßentransportverbände haben in Sachen Brexit eine Verlängerung der Übergangsfrist gefordert. Ein Austritt Großbritanniens ohne Vertrag Ende 2020 hätte „verheerende Folgen“, betonen sie.
Zwei Jahre Aufschub möglich
Ein Ergebnis bei den Verhandlungen über die künftigen Beziehungen zwischen Großbritannien und der EU sei unsicher, so die Sorge des deutschen Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), FNTR (Frankreich), NLA (Nordische Länder), TLN (Niederlande), Febetra (Belgien), ZMPD (Polen) und FinMobility (Finnland). Deshalb werde noch vor dem 1. Juni und dem Beginn der entscheidenden 4. Verhandlungsrunde eine Verlängerung der Frist gefordert. Wenn Großbritannien keinen entsprechenden Antrag stellt, läuft sie am 31. Dezember aus, ansonsten wäre ein Aufschub von bis zu zwei Jahren möglich. Die britische Regierung hatte eine Verlängerung bislang kategorisch abgelehnt.
Mittelständler brauchen Zeit
Die Schlüsselrolle des Straßengütertransports für die gesamte Wirtschaft habe sich in der aktuellen Krise durch Covid-19 gezeigt, betonen die sieben Verbände. „Wir vertreten die Interessen eines Sektors, der sich hauptsächlich aus kleinen und mittelständischen Familienunternehmen zusammensetzt und der im Vorfeld des Brexits die Sicherheit und Zeit benötigt, um sich vorzubereiten“, so die Argumentation. Auch zusätzliche Kosten müssten in den Planungen berücksichtigt werden. Die Unternehmen litten bereits heute unter den Folgen der Coronavirus-Seuche mit einer beispiellosen Wirtschaftskrise.