Britische Lkw-Fahrer in der EU bald ohne gültigen Führerschein
Bei einem Brexit ohne Vertrag könnten zahlreiche britische Lkw-Fahrer ohne gültigen Führerschein dastehen. Vor einer starken Gefährdung des Gütertransports hat in diesem Zusammenhang der Logistikverband Freight Transport Association (FTA) gewarnt. Bei dem sogenannten No-Deal-Szenario würden zusätzlich internationale Führerscheine benötigt, um auf dem Festland fahren zu dürfen. Es sei den Behörden aber völlig unmöglich, die notwendige Anzahl an Papieren bis zum 29. März auszustellen.
Nachdem die britische Regierung technische Dokumente für das ungeregelte Ausscheiden aus der EU veröffentlicht hat, befürchtet FTA einen Papierkrieg und viel Bürokratie. „Es gibt immer noch keine Antworten auf unsere dringenden Fragen, wie Güter und Dienstleistungen zwischen Großbritannien und Europa bewegt werden können“, sagte Pauline Bastidon, die in dem Verband für Europafragen zuständig ist. Es sei besorgniserregend, dass die Fahrer-Dokumente erst ab 1. Februar erworben werden könnten, gab sie zu bedenken.
„Derzeit gehen wir außerdem davon aus, dass britischen Transportunternehmen jährlich nur 1.224 Genehmigungen für Fahrten in die EU zur Verfügung stehen“, sagte Bastidon. Dies sei völlig unbedeutend wenn man bedenke, dass allein der Hafen Dover täglich 10.000 Fahrzeuge abfertige. Werde diese Zahl nicht erhöht, sei die britische Lieferkette akut bedroht und Verzögerungen sowie leere Regale würden Realität. Wichtiger als ein Handelsabkommen seien jetzt Regelungen für den Straßentransport.