Brunsbüttel: LNG-Terminal geht an den Start
Die Floating Storage and Regasification Unit (FSRU) Gannet ist vor wenigen Tagen in Brunsbüttel angekommen. Es ist damit das dritte deutsche LNG-Terminal und soll nach Angaben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWI) in diesem Winter ebenfalls zur kurzfristigen Sicherung der Energieversorgung seinen Betrieb aufnehmen. Über das FSRU kann künftig Flüssiggas aus LNG-Tankern nach erfolgter Regasifizierung in das deutsche Gasnetz eingeleitet werden. Das LNG-Terminal hat laut BMWI eine jährliche Regasifizierungskapazität von 7,5 Mrd m3, die voraussichtlich ab Ende 2023 vollständig ausgeschöpft werden kann. Bei dem FSRU handelt es sich um eine flexible Infrastruktur, die nur so lange genutzt werden muss, wie sie gebraucht wird. Wenn ein landseitiger Terminal in Betrieb geht, wird sie abgelöst, erläutert das Ministerium.
„Brunsbüttel ist ein weiterer wichtiger Meilenstein, um die Versorgungssicherheit in Deutschland zu gewährleisten und die Vorsorge zu erhöhen“, erklärt Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz. Es ist jetzt das zweite staatliche angemietete FSRU und das dritte insgesamt. Es zeige, was Deutschland binnen weniger Monate auf die Beine stellen kann. „Wir haben in Windeseile die gefährliche Abhängigkeit von russischem Gas überwunden“, fügt der Minister an.
Nach der Ankunft des FSRU in Brunsbüttel beginnt nach Angaben des Ministeriums eine mehrwöchige Inbetriebnahme- und Probebetrieb-Phase. Ab Anfang Februar können erste Gasmengen ins deutsche Gasnetz eingespeist werden. Die Gasmenge erhöht sich kontinuierlich mit der fortschreitenden Zuschaltung weiterer technischer Komponenten der in den vergangenen Monaten neu errichteten technischen Infrastruktur und Warmwasserversorgung.
RWE, Uniper und EnBW werden das FSRU mit Flüssiggas befüllen. Der erste LNG-Tanker, der aus den Vereinigten Arabischen Emiraten kommt, werde nach heutiger Planung Ende Januar 2023 in Brunsbüttel festmachen und in das FSRU entladen, so das Ministerium.
Zum Bild (v.l.n.r.): Dr. Robert Habeck (Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz), Daniel Günther (Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein), Tobias Goldschmidt (Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein) und Frank Schnabel (Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH / SCHRAMM group) vor der „Hoegh Gannet“ im Brunsbütteler Elbehafen.