Bundesliga-Eröffnungsspiel: Appell gegen Smartphone am Steuer

21. Aug. 2018
Wenn am Freitagabend der FC Bayern und die TSG Hoffenheim die neue Saison der Bundesliga eröffnen, steht neben dem Fußball auch die Verkehrssicherheit im Mittelpunkt. Die Expertenorganisation DEKRA, seit 2003 Partner der DFB-Schiedsrichter, nutzt ihre Werbefläche auf der Kleidung der Unparteiischen für den Aufruf „Handy weg – dein Leben zählt“.
Anstelle des DEKRA Logos tragen der Schiedsrichter und seine Assistenten in diesem Saison-Eröffnungsspiel das Logo in Form eines roten Stop-Schilds auf dem Ärmel. „Diese Kampagne haben wir im vergangenen Jahr gemeinsam mit AUTO BILD ins Leben gerufen“, erklärt Jann Fehlauer, Geschäftsführer der DEKRA Automobil GmbH. „Es geht uns darum, das Bewusstsein jedes einzelnen Verkehrsteilnehmers zu schärfen, welches Risiko er eingeht, wenn er am Steuer mit dem Smartphone hantiert.“
Mit diesem Risiko gehen offensichtlich zu viele Autofahrer leichtfertig um. Einer Forsa-Umfrage im Auftrag von DEKRA zufolge nutzen 55 % aller Autofahrer, die ein Handy besitzen, es zumindest hin und wieder am Steuer. Dabei bedeuten schon drei Sekunden Ablenkung bei 50 km/h mehr als 40 Meter Blindflug. „Niemand von uns würde beim Autofahren freiwillig für drei Sekunden die Augen schließen. Während der Fahrt aufs Handy zu schauen, ist dagegen für viele ganz normal. Dabei ist der Effekt letztlich derselbe – ich sehe nicht, was vor mir auf der Straße passiert und kann nicht reagieren“, so Jann Fehlauer.
„Wir alle wollen als Verkehrsteilnehmer doch sicher am Ziel ankommen. Trotzdem gehen viele Autofahrer vollkommen unnötige Risiken ein. Umso wichtiger ist es, sie eindrücklich darüber aufzuklären, was sie da wirklich tun“, so der amtierende Welt-Schiedsrichter und aktive Bundesliga-Unparteiische Dr. Felix Brych. „Dass unser Partner DEKRA die Saisoneröffnung nutzt, um dieses Thema noch breiter in die Öffentlichkeit zu bringen, kann ich nur unterstützen.“
Ablenkung wird zu einem immer größeren Problem für die Verkehrssicherheit, darüber sind sich Experten einig – auch wenn die amtliche Statistik diese Unfallursache bisher noch nicht explizit ausweist. Das baden-württembergische Innenministerium hat alle tödlichen Verkehrsunfälle des vergangenen Jahres genau untersucht. Das Ergebnis: Bei mehr als 17 Prozent der Unfälle war ein Beteiligter durch sein Handy abgelenkt. Damit spielt Ablenkung als Unfallursache eine deutlich größere Rolle als etwa Alkohol am Steuer.
„Diese Zahlen machen deutlich: Wir müssen gegen das Problem entschieden angehen“, so DEKRA Geschäftsführer Fehlauer. „Wir tun das in erster Linie durch Aufklärungsarbeit auf den verschiedensten Plattformen und Kanälen.“
So zeigt etwa die Website die „DOs und DON’Ts“ in Sachen Smartphone im Straßenverkehr. Unter anderem transportieren humorvolle und zugleich eindrückliche Videos die wichtige Botschaft, dass der Straßenverkehr die ganze Aufmerksamkeit verlangt. Auch die gemeinsame Aufkleber-Kampagne mit AUTO BILD soll aufrütteln.
„Für uns war es keine Frage, dass wir bei dieser Aktion mit an Bord sind. Die Botschaft ‚Handy weg – dein Leben zählt!‘ muss in die Öffentlichkeit. Und was wir mit unserer Reichweite von wöchentlich 3 Millionen AUTO BILD-Lesern und täglich 7 Millionen Online-Usern dafür tun können, bringen wir hier mit voller Überzeugung ein“, so Tom Drechsler, Chefredakteur der AUTO BILD-Gruppe.
„Wir brauchen dringend ein ganz neues Problembewusstsein – ähnlich wie beim Thema Alkohol“, sagt Jann Fehlauer. „Früher galt es als Kavaliersdelikt, nach einem fröhlichen Abend bei Bier und Wein mit dem Auto nach Hause zu fahren. Heute ist das gesellschaftlich nicht mehr akzeptiert. Zu einer solchen sozialen Ablehnung müssen wir auch in Sachen Ablenkung durch Smartphones am Steuer kommen. Deshalb nutzen wir zum Start in die Bundesliga-Saison nun diese aufmerksamkeitsstarke Plattform, um unserer Aufklärungsarbeit weiteren Schub zu verleihen.“