Bundesverkehrswegeplan: IHK und Land Baden-Württemberg stoßen ins selbe Horn
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart unterstützt das Land Baden-Württemberg in den meisten Punkten bei der Bewertung des Bundesverkehrswegeplans für den Südwesten. „Wir sehen ebenfalls die Notwendigkeit, vorrangig auf den Ausbau der Hauptachsen und damit der Autobahnen in der Region zu setzen“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Andreas Richter. „Ebenso wie Verkehrsminister Hermann begrüßen wir zudem die geplante Verlängerung der Neckarschleusen.“ Weiter setze man die Priorität darauf, den Sanierungsstau rasch anzugehen. Auch beim achtspurigen Ausbau der A81 zwischen Pleidelsheim und Stuttgart-Zuffenhausen fordern IHK und Land unisono – anders als im Bundesverkehrswegeplan vorgesehen – das Projekt als vordringlich einzustufen. „Kritisch sehen wir außerdem, dass der B10-Abschnitt zwischen Gingen und Geislingen/Ost durch den Bund nicht in seiner gesamten Länge bewertet wurde“, sagt Richter. Stattdessen habe der Bund die Strecke in zwei Abschnitte unterteilt. Dadurch erreiche der östliche Teil mit dem Tunnelabschnitt zwischen Geislingen/Mitte und Geislingen/Ost nur eine Einstufung in den „Weiteren Bedarf“. Dies sei nicht sachgerecht und würde das Nadelöhr über Jahrzehnte hinaus manifestieren. „Die IHKs Ulm und Stuttgart mit der Bezirkskammer Göppingen hatten sich bereits im Frühjahr gegenüber dem Bundesverkehrsministerium dafür eingesetzt, dass hier zumindest geplant werden darf.“ Ebenso fordere man, den Ausbau der Gäubahn als vordringlichen Bedarf einzustufen. Als Zulaufstrecke zum frisch eröffneten Gotthardbasistunnel liege ein Ausbau im Interesse des Wirtschaftsraums Stuttgart.
Uneinigkeit herrsche jedoch bei der Stuttgarter Nordostumfahrung. Die IHK habe das Bundesverkehrsministerium darauf hingewiesen, dass eine verbesserte Straßenverbindung zwischen der B27 im Landkreis Ludwigsburg und der B14 im Rems-Murr-Kreis wünschenswert sei. „Wie unsere jüngst durch die Universität Stuttgart erstellte Erreichbarkeitsuntersuchung für 48 Gewerbegebiete in der Region zeigt, gehört dieser Engpass zu den drängendsten Nadelöhren in der Region“, sagt Richter.