BVL Logistik-Indikator: Branche baut Personal auf
Die Konjunktur in der deutschen Logistik nimmt an Fahrt auf. Der Logistik-Indikator für das zweite Quartal, erstellt vom Institut für Weltwirtschaft (ifW) für die Bundesvereinigung Logistik (BVL), klettert nach drei Quartalen in die Höhe. Sowohl bei der aktuellen Lage-Einschätzung als auch bei den Erwartungen für die Zukunft sind sich die befragten Logistikanwender als auch -Dienstleister einig – der Pfeil zeigt nach oben.
Nach den aktuellen Ergebnissen hat das Gesamtklima um gut 18 auf nun 133,3 Punkte zugelegt. Dass die Konjunktur deutlich besser bewertet wird, liege laut BVL an der wesentlich optimistischeren Lageeinschätzung (Anstieg um gut 14 auf 130 Zähler) und an den durchaus guten Erwartungen für die nächsten zwölf Monate (Anstieg um 22 Punkte auf 136,5 Zähler).
Bei den Logistikdienstleister kletterte der Wert für die Klimaeinschätzung um 30 auf jetzt 137,8 Zähler. Auf Anbieterseite stieg dieser Wert leicht um 6 auf 128,7 Zähler an.
Nach den kurzfristigen Einschätzungen für das nächste Quartal befragt, sind sich beide Marktseiten einig: Die Geschäftslage und die Nachfrage nach Logistikleistungen ziehen an.
Einen großen Sprung nach oben nahm auf Seiten der Logistikdienstleister der Wert für die Erwartungen. Der Teilindikator nahm um fast 40 auf 143,9 Punkte zu. Laut BVL markiert dieser Wert den höchsten Stand seit zwei Jahren. Auch die Lageeinschätzung kletterte von gut 20 auf 131,8 Punkte. Sprunhaft verbessert habe sich bei den Logistikdienstleistern die Geschäfts- und Auftragslage – und dieser Trend halte an, so die Meinung der Befragten. Damit einher gehe eine bessere Auslastung der Kapazitäten, die Bereitschaft mehr Personal einzustellen und mehr in Sachkapazitäten zu investieren.
Das leicht bessere Geschäftsklima bei den Logistikanwender beruht wie auch bei den Dienstleistern auf einer besseren Lageeinschätzung und steigenden Erwartungen. Hier kletterte der Wert um 8 auf 127,9 Zähler. Auch die Kapzitäten sind – wie bei den Dienstleistern – gut augelastet. Für die nächsten zwölf Monate gehen die befragten Logistikanwender von höherem Bedarf und leicht verstärkten Aufbau an Sach- und Personalkapazitäten aus. Die Sonderfrage des BVL-Logistik-Indikators zielte auf die Unternehmensmarke ab. Für die meisten Unternehmen ist die Markenführung ein wichtiges Thema. 40 Prozent unterhalten eine Abteilung für Marketing. 35 Prozent der Logistikanwender zieht einen externen Dienstleister hinzu, bei den Anwendern sind es 10 Prozent. 80 bis 90 Prozent der befragten Unternehmen setzen auf einen einheitlichen Unternehmensauftritt. Wichtige Rolle spiele zudem das Unternehmensleitbild, das von Führungskräften an Mitarbeiter weitergegeben wird (70 bis 80 Prozent). Weniger wichtig sind etwa ein Tag der offenen Tür oder Befragungen zum Unternehmensimage.
Der Logistikindikator wird vom Insitut für Weltwirtschaft (ifW) an der Uni Kiel für die BVL erstellt. Der Indikator kann Werte zwischen 0 und 200 annehmen, wobei 100 die Normalsituation markiert. Befragte werden die jeweils größten 100 deutschen Unternehmen unter den Logistikanbieter und -Anwendern.