BWVL: Nachhaltigkeitsforum 2024

25. Nov. 2024 Newsletter
Das diesjährige Nachhaltigkeitsforum des BWVL Bundesverband für Eigenlogistik und Verlader brachte verschiedene Ergebnisse. So fordert der Verband, den geschlossenen Finanzierungskreislauf Straße wiederherzustellen.
In der Finanzierung der Infrastruktur und dem Wechsel zu Fahrzeugen mit alternativen Antrieben sowie der dazugehörigen Energieinfrastruktur sieht der BWVL die Schlüsselaufgabe für das Erreichen der ambitionierten Klimaschutzziele im Verkehrssektor. Schon heute würden die zugewiesenen Mittel nicht ausreichen, um allein den umfangreichen Aufgaben für die Instandhaltung der Straßeninfrastruktur gerecht zu werden.
Das Thema Infrastruktur geht alle an
„Einstürzende Brücken, nicht enden wollende Baustellen, Staus und kaum berechenbare Verzögerungen bei der Tourenplanung haben bei der gesamten Bevölkerung ein Bewusstsein für die eigene Mobilität und damit für die Bedeutung der Straßeninfrastruktur geschaffen. Kraftfahrzeuge vom Pkw bis zum 40-Tonner nutzen die Straßen ab. Eine funktionierende Infrastruktur ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, sagte BWVL-Präsident Jochen Quick. Darum sollen die Mauteinnahmen nach Angaben des BWVL dazu dienen, die Straßeninfrastruktur zu sanieren.
Die Lkw-Maut solle darüber hinaus zur Anschubfinanzierung der immensen Investitionen in emissionsfreie Nutzfahrzeuge und die dazugehörige Infrastruktur verwendet werden. 93.000 Transportunternehmen, davon rund 50 Prozent in der Eigenlogistik, seien zu ungefähr 75 Prozent als Kleinunternehmen unterwegs und könnten diese finanzielle Leistung ohne staatliche Anschubunterstützung nicht stemmen. Anders als in der Vergangenheit solle diese aber erstens nicht prozentual zum Investitionsmehraufwand, sondern mit festen Beträgen, zweitens degressiv, drittens umgekehrt proportional zur Größe des Unternehmens gestaffelt sein und viertens für einen planbaren Zeitraum bis 2030 fest zugesagt werden – so lautet die Forderung des BWVL.
Folge: Unternehmen verweigern Investitionen
„Wir sehen, dass mit der CO2-Maut ohne Planungssicherheit und mit den falschen Akzenten bei der Förderung – 80 Prozent für Investitionsmehrkosten bei den Fahrzeuginvestitionen – für alle in der Kette bis hin zum Endverbraucher nur wieder eine weitere finanzielle Belastung geschaffen wurde. Die nicht erreichte Lenkungswirkung ist bei den Unternehmen zur Investitionsverweigerung mutiert. Sie vernichtet sogar Unternehmen, die als Glieder in den Lieferketten der Verlader einen essenziellen Baustein bilden“, sagte BWVL-Hauptgeschäftsführer Markus Olligschläger und machte damit die Dringlichkeit der Forderungen des BWVL deutlich.