Mehr Sicherheit für Rola in Calais

10. Feb. 2017
Die längste Rollende Autobahn Europas zwischen Calais und Le Boulou bei Perpignan hat mit nochmals verstärkten Sicherheitsvorkehrungen ihren Betrieb wieder aufgenommen. Das teilte die Betreibergesellschaft Viia mit. Der Zugverkehr auf der Viia Britanica
war im vergangenen Juli ausgesetzt worden, nachdem eine steigende Anzahl an Sattelanhängern beschädigt worden war. In unmittelbarer Nähe von Calais befand sich damals noch ein großes Lager mit tausenden von Flüchtlingen, die von hier aus nach Großbritannien gelangen wollten. Das Camp war Ende Oktober von den Behörden aufgelöst worden.
Die Maßnahmen zur Sicherung der Bahnfracht seien zusammen mit dem Hafen Boulogne-Calais und der Netzgesellschaft der französischen Eisenbahn, SNCF Réseau, umgesetzt worden, erläuterte Viia-Vorstand Thierry Le Guilloux. Ganz wesentlich für den verbesserten Zugang zum Hafen Calais sei der Einsatz von Seiten des französischen Staates gewesen, sagte er.
Bis zu 15 Prozent an Kosten sparen
Die direkte Verbindung zwischen Spanien und Großbritannien könne 10 bis 15 Prozent unter den Kosten für einen Straßentransport betrieben werden, sagte der Manager. Die SNCF-Tochter Viia will hier jährlich rund 50 Millionen Lkw-Kilometer verlagern. Die Züge durchqueren Frankreich in etwa 22 Stunden auf einer Länge von 1.200 Kilometern, 20 Doppelgelenk-Niederflurwagen können dabi 40 Sattelauflieger aufnehmen. Diese werden horizontal verladen, so dass Kran oder Stacker nicht nötig sind.
„Die Eröffnung neuer Schienenverbindungen von Calais aus ist ein erster Schritt, um einen multimodalen Transportkorridor zwischen Süd- und Nordeuropa zu schaffen“, betonte Le Guillou. Er verwies auf die bereits seit längerem bestehende Verbindung zwischen Bettembourg in Luxemburg und Calais. Sie sei 2016 zu über 90 Prozent ausgelastet gewesen, und mit ihrer Hilfe hätten 67 Millionen Fahrzeugkilometer auf die Schiene verlagert werden können.