Cellcentric: Bürger stimmen für Ansiedlung in Weilheim
Ob die Unterstützung durch Baden-Württembergs Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann am Ende den Ausschlag gab, ist nicht bekannt. Fakt ist aber, dass die Einwohner von Weilheim nahe Stuttgart und Esslingen sich mehrheitlich (70,1 Prozent) für die Ansiedlung einer der größten Brennstoffzellen-Produktionsstätte in Europa vor der eigenen Haustür entschieden haben.
Mit diesem Votum des Bürgerentscheids die Wahlbeteiligung lag bei rund 60 Prozent - kann die Firma Cellcentric jetzt die Planung für das 30 Hektar große Industriegebiet Rosenloh aufnehmen. Das Gelände liegt verkehrsgünstig an der Autobahn A 8. Noch wird es als Ackerland und für Baumschulen genutzt. Cellcentric ist ein Joint Venture von Daimler Truck und Volvo. In Weilheim will das Unternehmen bereits 2023 mit dem Bau eines so genannten Klimawerks beginnen. Ab 2026 sollen dann dort vor allem Brennstoffzellen für den Schwerlastverkehr produziert werden. Zudem werden in Weilheim alle bisherigen Firmenaktivitäten konzentriert. Für dieses Projekt braucht Cellcentric die Hälfte der Fläche im Industriegebiet Rosenloh. Zehn Hektar will der Weilheimer Gemeinderat der lokalen Wirtschaft für Erweiterungspläne zur Verfügung stellen. Die restlichen fünf Hektar werden für die Erschließung des Gebiets und den Bau einer dringend benötigten Entlastungsstraße verwendet.
In einer ersten Stellungnahme begrüßte der Weilheimer Bürgermeister Johannes Züfle die Entscheidung: „Das ist für den Gemeinderat und die Verwaltung der Auftrag an der positiven Gestaltung Weilheims weiterzuarbeiten. Davon können das örtliche Gewerbe, die Infrastruktur und der Klimaschutz profitieren.“
Von der Ansiedlung versprechen sich die Befürworter eine erhebliche Steigerung der Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Weilheim, höhere Steuereinnahmen und qualifizierte Arbeitsplätze. Allein Cellcentric will zusätzlich zu den bereits bestehenden 300 Stellen weitere 500 Arbeitsplätze schaffen.